Herausforderung für Match Group: KI als Hoffnungsschimmer trotz durchwachsenem Ausblick

JP Morgan-Analyst Cory A. Carpenter zeigt sich unbeeindruckt von den schwachen Prognosen der Match Group für das vierte Quartal und das Jahr 2025. Obwohl die Erwartungen gedämpft sind, bleibt er zuversichtlich und hält an seiner Empfehlung für die Aktie fest. Er sieht insbesondere in der KI-gestützten Strategie des Unternehmens einen entscheidenden Hebel, um das Nutzerwachstum, vor allem über die Dating-Plattform Tinder, neu zu beleben. Allerdings räumt Carpenter ein, dass die Fortschritte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz noch in den Kinderschuhen stecken. Bisher wurde lediglich das „Photo Selector“-Feature vollständig umgesetzt. Trotz Unsicherheiten bezüglich der Einnahmen und Nutzerdaten von Tinder bleibt der Analyst optimistisch, was das Potenzial für den freien Cashflow angeht. Dieser könnte dazu beitragen, mögliche finanzielle Einbrüche abzufedern. Für eine Aufwärtsbewegung beim Aktienkurs sieht Carpenter dennoch die Notwendigkeit, dass sich die Nutzungs- und Umsatzkennzahlen von Tinder verbessern. Dies sei jedoch für 2025 eher unwahrscheinlich, da die jüngste Senkung der Umsatzerwartungen aufgrund eines 15 Millionen US-Dollar-Fremdwährungseffekts und einer stabilen, aber rückläufigen Anzahl an neuen Nutzern auf iOS die Lage zusätzlich belastet. Das Management konnte bisher keine konkreten Ursachen für diesen Rückgang benennen und hat nach einem Investorentag den Rückkauf der Aktien gestoppt. Interessant für Investoren mit Wertfokus ist die von Carpenter hervorgehobene Dividendenrendite von Match Group, die mit 2,4% deutlich über der von anderen Internetgiganten wie Google (0,4%) und Meta Platforms liegt. Während die Umsatzschätzungen künftig leicht nach unten korrigiert werden dürften, könnten die Prognosen für den freien Cashflow je Aktie bis 2027 geringfügig ansteigen.