US-Waffenlieferstopp trifft Ukraine in kritischer Phase

Die Ukraine steht erneut im Fokus schwerer russischer Luftangriffe, und gleichzeitig erschüttert sie eine Nachricht aus den USA besonders stark: Washington hat entschieden, die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen an das krisengeschüttelte Land vorerst zu stoppen. Diese Entwicklung dürfte die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine weiter unter Druck setzen. In einer intensiven Angriffsnacht setzten russische Streitkräfte 114 Drohnen sowie umgewandelte Raketen des S-300-Flugabwehrsystems ein, um die ukrainische Verteidigung zu überlasten. Regionen wie Charkiw, Cherson, Dnipropetrowsk und Donezk wurden dabei getroffen. Diese Strategie der massiven Luftangriffe führt zunehmend zur Erschöpfung der ukrainischen Flugabwehrressourcen, da sie gezwungen ist, ihre Systeme in den Städten zu konzentrieren und andere Gebiete zu entblößen. Der Stopp der Waffenlieferungen aus den USA, der Raketen und Munition betrifft, beruht laut amerikanischen Medienberichten auf der Sorge um die eigenen Bestände. Das Weiße Haus betonte, dass Amerikas Interessen im Mittelpunkt dieser Entscheidung stehen. Ein zentraler Punkt sind die vorenthaltenen Patriot-Raketen, die die Ukraine dringend zur Abwehr der Attacken benötigt. Über 30 Patriot-Startgeräte verfügen nun über weniger als 200 Abfangraketen. Auch ein erneuter Appell des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an US-Präsident Donald Trump, das Land mit weiteren Patriot-Systemen zu unterstützen, blieb ohne Erfolg. Trump begründete die Zurückhaltung mit der eigenen Bedarfsdeckung der USA. Die Trump-Regierung hatte die Militärhilfe bereits zuvor im März eingefroren, um den Fokus auf Friedensbemühungen zu legen. Angesichts der US-Entscheidung rückt die Unterstützung durch Europa, vor allem durch Deutschland, weiter in den Vordergrund. Laut dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel hat Europa die USA bei der Gesamtsumme der Militärhilfe bereits übertroffen. Deutschland hat einen entscheidenden Beitrag mit der Lieferung von sechs Iris-T-Luftabwehrsystemen und Flugabwehrkanonenpanzern geleistet. Dennoch bleibt die Frage, wie die ukrainische Luftabwehr nachhaltig verstärkt werden kann, insbesondere gegen ballistische Bedrohungen, weiterhin offen.