USA stoppt Waffenlieferungen an die Ukraine: Europa gefordert

Russische Luftangriffe trafen die Ukraine erneut schwer, während sie gleichzeitig mit beunruhigenden Nachrichten aus den USA konfrontiert ist: Die Lieferung von bereits zugesagten Waffen wurde vorerst gestoppt. Vor allem benötigte Raketensysteme und Munition bleiben aus, was die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine gegenüber den russischen Attacken weiter schwächt. Zum Angriff in der Nacht setzten russische Truppen 114 Drohnen und mehrere Raketen ein, deren Einschläge die Regionen Charkiw, Cherson, Dnipropetrowsk und Donezk erschütterten. Seit Langem versucht Russland, die ukrainische Flugabwehr mit wiederkehrenden Großangriffen zu überlasten, was den Ländernotgedrungen dazu zwingt, ihre Abwehrsysteme in urbanen Gebieten zu konzentrieren. Die Entscheidung Washingtons, die Waffenlieferungen auszusetzen, rührt aus der Sorge, die eigenen Bestände könnten zu knapp werden. Medienberichten zufolge wird dieser Lieferstopp als Notwendigkeit zum Schutz der US-Interessen beschrieben. Konkrete Details wurden vom Weißen Haus jedoch nicht preisgegeben, während Pentagon-Vertreter sich bedeckt hielten. Ein wesentlicher Teil der vorenthaltenen Waffen betrifft die dringend benötigten Patriot-Raketen. Diese wären essenziell für die Abwehr der jüngsten russischen Luftangriffe gewesen. Bei einem kürzlich erfolgten Treffen versuchte der ukrainische Präsident vergebens, die Trump-Administration um zusätzliche Patriot-Systeme zu bitten. Nun rückt Europa, speziell Deutschland, stärker in den Fokus. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft konstatiert, dass europäische Hilfen für die Ukraine die amerikanischen nunmehr übersteigen. Deutschland unterstützt die Ukraine unter anderem durch die Bereitstellung des Iris-T-Systems und Flugabwehrkanonenpanzer 'Gepard'. Diese Systeme bieten eine wertvolle Verstärkung, sind jedoch in ihrer Reichweite begrenzt und gegen ballistische Raketen nicht einsetzbar. Die Nachricht des Lieferstopps rief unterschiedliche Reaktionen hervor: In Kiew führte sie zur Einbestellung eines US-Diplomaten ins Außenministerium, während Moskau sie siegesgewiss zur Kenntnis nahm. Der Kreml bezeichnete den Lieferstopp als Zeichen schwindender US-Ressourcen und vermutet darin ein nahendes Ende ihrer 'militärischen Spezialoperation'.