Von der Eiskrem-Experimente zur Logistik-Innovation: Die Neuorientierung von Ryder System

Mit einem beeindruckenden Umsatz von 12,6 Milliarden Dollar zählt Ryder System zu den führenden Anbietern von Logistik- und Transportdienstleistungen in Nordamerika, unterstützt durch über 50.000 Mitarbeiter und eine Flotte von mehr als 250.000 Lkw. Angefangen hatte alles 1933 mit einem einzigen Ford Model A-Truck und einer Anzahlung von 35 Dollar durch den Gründer James Ryder. Vor etwa zehn Jahren forderte das Ryder-Direktorium CEO Robert Sanchez auf, das Unternehmen über seine etablierten Strategien hinaus in Richtung Innovationen weiterzuentwickeln. Die Inspiration für diese Herausforderung fand Sanchez in einer ungewöhnlichen Quelle: seiner Arbeit als Teenager in einem Carvel-Eisladen in Miami. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren machte Sanchez eine prägende Erfahrung mit der Nachfrage nach einer exotischen Eiskrem-Sorte namens Mamey, die es im Carvel-Sortiment nicht gab. Ein findiger Ladenbesitzer schuf daraufhin eine eigene Mamey-Mischung, indem er die Frucht mit Carvels Basis-Eiscreme kombinierte. Diese kreative Lösung spiegelte sich später in Sanchez' Ansatz bei Ryder wider. Sanchez nutzte diese Lektion, um Ryder durch innovative Kombination bestehender Fähigkeiten zu transformieren. So führte das Unternehmen eine E-Commerce-Fulfillment-Sparte, einen mobilen Wartungsdienst und Technologien zur Nachverfolgung von Kundenfracht ein. Auch eine Art „Airbnb für Lkw“ wurde ins Leben gerufen, das sich jedoch anders als erwartet entwickelte, woraufhin eine strategische Neuausrichtung erfolgte. Heute setzt Ryder auf eine Kultur der Produktentwicklung und Innovation, die sich der Marktbedürfnisse annimmt, ohne dabei das Rad neu zu erfinden. Parallel dazu pflegt Sanchez weiterhin seine Vorliebe für Eiskrem, wobei er Ben & Jerry’s Cherry Garcia und den klassischen Carvel-Schokoladen-Vanille-Swirl bevorzugt.