L’Oréal forciert den Einsatz künstlicher Intelligenz und hat dazu eine Partnerschaft mit dem US-Chiphersteller Nvidia geschlossen. Im Fokus stehen zwei zentrale Anwendungsfelder: KI-generierte Werbeinhalte und personalisierte Produktempfehlungen. Die Zusammenarbeit ist Teil einer breiteren Digitalstrategie, mit der der französische Kosmetikkonzern seine Marketing- und Verkaufsprozesse datengetrieben transformieren will.
Konkret nutzt L’Oréal künftig Nvidias Enterprise-Plattform, ein Set von Microservices, das Unternehmen dabei unterstützt, eigene KI-Anwendungen effizient auf GPUs auszuführen. Die Anwendungen sollen dadurch schneller, präziser und sicherer werden. Ein erster Einsatzzweck ist die interne Content-Plattform „CreAItech“, die mithilfe generativer KI fotorealistische Bilder und Videos auf Basis von 3D-Produktdaten erzeugt. Zum Einsatz kommen dort bereits Modelle wie Stable Diffusion von Stability AI, Googles Imagen und Adobe Firefly – alle optimiert für Nvidia-GPUs.
Zweitens implementiert L’Oréal eine neue Recommendation Engine für das Start-up Noli, das auf den Onlinevertrieb von Beauty-Produkten spezialisiert ist. Die Engine, entwickelt von Accenture und gestützt auf Nvidia-Technologie, analysiert Kundenmerkmale wie Hauttyp, Haartyp und persönliche Vorlieben, um personalisierte Produktempfehlungen zu liefern. Sie ersetzt ein bestehendes, weniger performantes System.
„Jetzt ist die Zeit, um zu skalieren“, betonte Chief Marketing Officer Asmita Dubey. „Die Art, wie Produkte gefunden, gekauft und bewertet werden, verändert sich radikal durch KI.“ Details zu den finanziellen Rahmenbedingungen der Vereinbarung wurden nicht veröffentlicht. L’Oréal plant jedoch, die Nvidia-Microservices sukzessive auch in anderen Geschäftsbereichen einzusetzen.
Mit dem Schritt folgt L’Oréal einem breiten Trend unter Konsumgüterherstellern, die KI zunehmend in Produktentwicklung, Kundeninteraktion und Markenführung integrieren. Für Nvidia eröffnet sich zugleich ein wachsender Markt jenseits der klassischen Tech-Industrie.