Aktienmarkt unter Druck: Dax schwächelt – Handelskonflikt und Sommerflaute belasten

Eulerpool Research Systems 4. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Der Dax und MDax litten unter Handelskonflikten und Sommerflaute.
  • Analysten zogen negative Prognosen, während Rheinmetall einen Aufschwung erlebte.
Das Ende der Handelswoche stand unter keinem guten Stern für den deutschen Aktienmarkt. Der Dax verlor 0,61 Prozent und schloss bei 23.787,45 Punkten. Damit musste er auf Wochensicht ein Minus von einem Prozent verschmerzen. Trotz eines ansehnlichen Zuwachses von fast 20 Prozent seit Jahresbeginn, bleibt das Rekordhoch von vor einem Monat bei 24.479 Punkten in Sichtweite, aber doch eine Herausforderung. Auch der MDax ließ Federn und fiel um 0,35 Prozent auf 30.280,91 Punkte. Ein beunruhigendes Signal sendete Analyst Thomas Altmann von QC Partners: Die Unsicherheiten im Zollstreit sind zurück. US-Präsident Donald Trump plant, ab kommenden Mittwoch zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent zu aktivieren, sofern die Europäische Union nicht Zugeständnisse im Handelsstreit macht. Die Möglichkeit eines Last-Minute-Deals besteht, aber die Einführung höherer Zölle scheint für viele Länder, darunter auch die EU-Staaten, beinahe unausweichlich. Die ohnehin schon reduzierte Handelsaktivität in den USA aufgrund des Unabhängigkeitstags verstärkte die Impulsarmut an den Börsen. Jochen Stanzl von CMC Markets kommentierte, dass die Börse im Sommerloch stecke. Er sieht Risiko für den Dax, sofern sich unterhalb der psychologisch wichtigen 24.000-Punkte-Marke Widerstand manifestiert und Versöhnungsmeldungen im Handelskonflikt ausbleiben. Zollbedingte Sorgen drückten besonders auf die Aktien zyklischer Branchen, darunter Autohersteller wie BMW, Mercedes-Benz, Porsche AG und Volkswagen, die Einbußen zwischen 0,6 und 1,2 Prozent verzeichneten. Marktbeobachter Andreas Lipkow ist zwar optimistisch hinsichtlich eines Kompromisses im Handelsstreit, der allerdings wahrscheinlich negative Folgen für die Autobranche haben wird. Als ob die aktuellen Handelskonflikte nicht schon genug belasteten, verschlechterte ein schwacher Auftragseingang in der Industrie zusätzlich die Stimmung. Siemens fiel um 2,4 Prozent und zählte damit zu den schwächsten Werten. Auch Unternehmen wie Brenntag, BASF und Airbus zeigten Schwächen. Rheinmetall-Aktien hingegen erlebten einen Aufschwung von 3,3 Prozent und erreichten 1.755 Euro, unterstützt durch positive Analysteneinschätzungen seitens JPMorgan. Analyst David Perry erhöhte sein Kursziel auf 2.250 Euro und bleibt optimistisch. Das Blatt drehte sich weniger günstig für Vonovia, die nach einer Herabstufung um 1,4 Prozent nachgaben. Das Analysehaus Van Lanschot Kempen korrigierte seine Empfehlung von Kauf- auf Verkaufsempfehlung. Im MDax konnten sich die Aktien von Hugo Boss nach einem schwachen Start noch erholen und stiegen um 4,0 Prozent. Vor allem der Ausbau der Beteiligung der Frasers Group ließ Aktionäre hoffen. Im Gegensatz dazu belasteten negative Analystenberichte die Titel von Jungheinrich und DWS schwer, die als Verlierer im MDax verzeichnet wurden. Auch europäische Anleger konnten sich dem negativen Trend nicht entziehen, da der EuroStoxx 50 um 1,02 Prozent nach unten rutschte. In der Schweiz und in London stagnierte die Entwicklung der Leitindizes, während die US-Märkte aufgrund des Feiertags geschlossen blieben.

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