ATSG Trotz Umsatzrückgang optimistisch: Integration von Amazon-Flugzeugen soll Wachstum ankurbeln

Der Luftfrachtanbieter Air Transport Services Group (ATSG) verzeichnete im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von 15,3 Prozent, der auf weniger Flugstunden und die Rückkehr von Boeing 767-200 Frachtern aus ausgelaufenen Leasingverträgen zurückzuführen ist. Dies führte zu einem Rückgang des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 17 Prozent auf 130,4 Millionen US-Dollar. Trotz dieser Rückschläge übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Ein wesentlicher Faktor für die Umsatzverluste waren die Rückgaben der 767-200-Flugzeuge durch den Hauptkunden Amazon. Trotz der enttäuschenden Ergebnisse hob ATSG seine Jahresprognose an, da das Unternehmen im zweiten Halbjahr eine Verbesserung der Frachtnachfrage erwartet. Dies spiegelte sich auch in einem Anstieg der Aktie um fünf Prozent auf 13,95 US-Dollar im nachbörslichen Handel wider. Ein Lichtblick für die Zukunft ist ein neues Abkommen mit Amazon, das ATSG im Juni unterzeichnete. Amazon wird zehn Boeing 767-300 Frachter an ATSG-Tochter ABX Air übergeben, die diese für fünf Jahre betreiben wird. Zwei dieser Flugzeuge sind bereits geliefert worden. Insgesamt wird ATSG bis Ende des Jahres 50 mittlere Widebody-Frachter für Amazon betreiben. ATSG erwartet nun ein bereinigtes EBITDA von etwa 526 Millionen US-Dollar für 2024, 10 Millionen US-Dollar mehr als in der vorherigen Prognose. CEO Mike Berger erklärte, dass die erwarteten Preiserhöhungen und saisonalen Chartermöglichkeiten im vierten Quartal zu verbesserten Ergebnissen beitragen werden. ATSG hat kürzlich auch einen Boeing 767-300 Frachter an SLG Worldwide verleast, der das Flugzeug an Euroavia Airlines weitervermieten wird. Zudem hat ATSG zwei Boeing 767-300 Flugzeuge an Georgian Airways geliefert, darunter ein Passagierflugzeug und ein kürzlich umgebauter Frachter. Die Nachricht von der Beförderung von Todd France zum Chief Commercial Officer, nach seiner Amtszeit als Präsident der ATSG-Tochter Cargo Aircraft Management, unterstreicht die laufenden Führungswechsel im Unternehmen. Diese Änderungen sind Teil der Bemühungen, sich von den schwachen Ergebnissen des ehemaligen CEO Rich Corrado zu erholen. Während ATSG das Ergebnis im Leasinggeschäft stabilisiert, bleibt der Lufttransportsektor herausfordernd. Flugstunden im Frachtsegment gingen um 11 Prozent zurück, was auf die Rückgabe der 767-200 Flugzeuge zurückzuführen ist. ATSG hat zudem die Investitionsprognose für 2024 leicht von 410 Millionen US-Dollar auf 390 Millionen US-Dollar gesenkt. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Unternehmen optimistisch und erwartet ähnliche Ergebnisse im dritten Quartal wie im zweiten, während die Integration der neuen Amazon-Flieger weiter voranschreitet.