Britische Wirtschaftsleistung schwächelt im April: Besserung in weiter Ferne?
Eulerpool Research Systems •12. Juni 2025
Takeaways NEW
- Das britische Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im April um 0,3 %, stärker als erwartet.
- Der Dienstleistungssektor, besonders der Rechtssektor, trug maßgeblich zum Rückgang bei.
Die britische Wirtschaft steht vor neuen Herausforderungen, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im April um 0,3 % geschrumpft ist. Dies stellt den stärksten Rückgang seit Oktober 2023 dar, wie aktuelle Daten des Office for National Statistics (ONS) zeigen. Die enttäuschenden Zahlen übertreffen die Marktprognosen, die lediglich einen Rückgang um 0,1 % erwartet hatten, und sorgen für Druck auf Downing Street sowie die Bank of England hinsichtlich der Wirtschaftspolitik. Nach einem leichten Plus von 0,2 % im März deutet sich nun ein schwächelnder Arbeitsmarkt an, und die bereits nachlassende Verbraucherdynamik verstärkt das verhaltene Wirtschaftswachstum. Besonders der Dienstleistungssektor, der stolze 80 % der britischen Wirtschaftsleistung ausmacht, erweist sich als Bremsklotz und verzeichnete im April einen Rückgang von 0,4 %. Innerhalb dieses Sektors sanken die professionellen, wissenschaftlichen und technischen Aktivitäten um deutliche 2,4 %. Besonders betroffen war der Rechtssektor, der aufgrund steuerlicher Änderungen beim Stamp Duty Land Tax in England und Nordirland um massive 10,2 % einbrach. Diese Änderungen führten dazu, dass viele Immobilienkäufe vorgezogen wurden, was sich im April negativ auf Leistungen im Bereich der Immobilienabwicklung und -vermittlung auswirkte. Auch Werbung und Marktforschung trugen mit einem Rückgang von 3,4 % negativ zum BIP bei, während das Wachstum im Bereich Forschung und Entwicklung mit einem Plus von 6,7 % teilweise entgegenwirkte. Weiterhin belastete der Groß- und Einzelhandel sowie die Reparatur von Fahrzeugen das BIP, da dieser Bereich nach einem Plus im März um 1,2 % im April sank. Obwohl die Bauproduktion um 0,9 % zulegte, konnte dies den allgemeinen wirtschaftlichen Abwärtstrend nicht aufhalten. Parallel dazu gaben die Produktionsleistungen nach, wobei die Herstellung um weitere 0,9 % fiel – nach bereits 0,8 % im Vormonat – was die Erwartungen der Analysten enttäuschte. Diese Entwicklungen gesellen sich zu den bereits geschwächten Arbeitsmarktdaten der vergangenen Woche. Die Zahl der Beschäftigten sank im Mai um 109.000 – der stärkste Rückgang seit Mai 2020 – und die Arbeitslosenquote stieg auf 4,6 %. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten wird jedoch erwartet, dass die Bank of England die Zinsen bei 4,25 % belässt, auch wenn die Märkte auf eine Zinssenkung im August spekulieren. In der Folge des BIP-Rückgangs geriet das britische Pfund unter Druck, während die Staatsanleihenrenditen weiter sanken. Die FTSE 100 blieb hingegen stabil, knapp unter ihrem Rekordhoch.
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