Bundesbank warnt vor drohendem Handelsstreit: Deutsche Wirtschaft unter Druck
Eulerpool Research Systems •16. Juli 2025
Takeaways NEW
- Die Bundesbank warnt vor den wirtschaftlichen Risiken eines möglichen US-Zollvorhabens.
- Das IMK zeigt sich weniger besorgt und erwartet dennoch ein wirtschaftliches Wachstum im Jahr 2026.
Die deutsche Wirtschaft sieht sich durch das drohende Zollvorhaben von US-Präsident Donald Trump mit einem erheblichen Risiko konfrontiert. Sollte der geplante 30-prozentige Zoll auf EU-Importe ab dem 1. August tatsächlich umgesetzt werden, prognostiziert die Bundesbank in ihrem neuesten Monatsbericht eine signifikante Gefährdung der wirtschaftlichen Stabilität. Insbesondere deutschen Exporteuren droht durch die US-Zollpolitik ein zusätzlicher Gegenwind.
Die Bundesbank konstatiert, dass die deutsche Wirtschaft gegenwärtig keinen Ausweg aus ihrer Krise findet. Das Bruttoinlandsprodukt zeigt im zweiten Quartal eine Stagnation, nachdem es zuvor wegen Vorzieheffekten und gesteigerter Industrieproduktion um 0,4 Prozent gewachsen war.
Auf europäischer Ebene bemüht sich die EU-Kommission, eine Eskalation des Zollstreits abzuwenden. Geplante Gegenzölle auf US-Produkte wurden bislang zurückgehalten, um Verhandlungen mit US-Vertretern, darunter ein Termin von EU-Chefverhandler Maros Sefcovic in Washington, eine Chance zu geben.
Aktuell liegt der US-Basiszoll auf EU-Importe bei 10 Prozent, während spezifische Zölle etwa auf Autos, Autoteile sowie Stahl und Aluminium deutlich höher sind. Auch binnen Deutschland sind die USA ein zentraler Exportmarkt.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel betonte im "Handelsblatt", dass schnelle Einigungen das Ziel sein sollten, jedoch nicht um jeden Preis. Auch Bundesfinanzminister Lars Klingbeil äußerte sich ähnlich, wobei die wirtschaftliche Grundtendenz weiterhin schwach ist. Trotz geplanter Investitionen bleiben die industriellen Auslastungszahlen niedrig und Verbraucher zurückhaltend.
Im Kontrast dazu zeigt sich das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) weniger besorgt. Laut einer neuen Studie sei ein 30-prozentiger Zoll zwar belastend, werde aber die Konjunkturerholung nicht vollends abwürgen. Die IMK-Analysten unter der Leitung von Sebastian Dullien rechnen für 2026 mit einem Plus von 1,2 Prozent, selbst wenn neue Zollmaßnahmen in Kraft treten sollten.
Optimistischer blicken die deutschen Maschinenbauer in die Zukunft: Rund ein Drittel der vom VDMA befragten Unternehmen bewertet ihre Absatzchancen in den USA positiv. Lediglich der chinesische und heimische Markt zeigen schwächere Prognosen.
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