Elektronische Patientenakte: Aufbruch in eine neue Gesundheitsära?
Eulerpool Research Systems •20. Juli 2025
Takeaways NEW
- Bisher nutzen nur wenige Versicherte die elektronische Patientenakte aktiv.
- Ab Oktober soll die Nutzung steigen, da Ärzte verpflichtet werden, Dokumente einzupflegen.
Der digitale Wandel im Gesundheitswesen hat mit der elektronischen Patientenakte (ePA) einen weiteren Meilenstein erreicht, doch die anfängliche Zurückhaltung unter den Versicherten bleibt eine Herausforderung. Bei der Techniker Krankenkasse, der größten gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland, sind bisher rund 750.000 der elf Millionen angelegten E-Akten aktiv genutzt. Auch die Barmer verzeichnet trotz 7,8 Millionen angelegter Akten lediglich 250.000 aktive Nutzer.
Eine der Hürden auf dem Weg zur breiten Nutzung ist der Identifizierungsprozess. Versicherte müssen sich zunächst verifizieren und eine Freischaltung vornehmen, um ihre ePA zu aktivieren. Besonders zurückhaltend zeigen sich die Versicherten der elf Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), bei denen nur 200.000 von 25,8 Millionen eine persönliche Gesundheits-ID für den Zugang aktiviert haben.
In der AOK-Bundesverbandsvorsitzenden Carola Reimann keimt jedoch Hoffnung auf. Sie prognostiziert einen Anstieg der ePA-Nutzung ab Oktober, da dann Ärztinnen und Ärzte verpflichtet sein werden, relevante Dokumente in die elektronische Patientenakten einzupflegen. Ein Schritt, der notwendig ist, um die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung zu erhöhen.
Jens Baas, der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, betont die Wichtigkeit, dass die ePA ihren festen Platz im Alltag der Praxen findet. Nur durch die tatsächliche Integration in den Behandlungsprozess könne die ePA ihr gesamtes Potenzial entfalten und die medizinische Versorgung verbessern.
Die aktuelle Reform der Ampel-Koalition hat inzwischen 70 Millionen gesetzlich Versicherten eine ePA bereitgestellt. Diese Initiativen werden durch den passiven Widerspruch verstärkt: Wer keine ePA möchte, muss aktiv widersprechen. Der Ausbau in Kliniken und Praxen läuft bereits auf Hochtouren. Ärzte können nun Daten aufnehmen und abrufen, sobald die Versichertenkarte eingesteckt ist. Dennoch liegt es weiterhin in der Hand der Patienten selbst zu bestimmen, welche Informationen für welche Ärzte freigegeben werden.
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