Europäische Börsen in der Defensive: Abwarten auf die Fed

Die bedeutendsten Aktienmärkte Europas erfuhren am Mittwoch angesichts der bevorstehenden geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed einen Rückgang. Der EuroStoxx 50 verzeichnete einen Verlust von 0,63 Prozent und schloss bei 5.230,19 Punkten. Auch der Schweizer SMI und der britische FTSE 100 konnten dem negativen Trend nicht entgehen und verzeichneten Rückgänge von 0,96 Prozent beziehungsweise 0,44 Prozent. Die Erwartungen an die Fed sind gedämpft. Obwohl frische Impulse erhofft werden, ist eine Zinssenkung derzeit unwahrscheinlich, und allgemein wird eine vorsichtige Haltung der Währungshüter erwartet. Fed-Chef Jerome Powell wird voraussichtlich einige der globalen Unsicherheiten und Handelsstreitigkeiten thematisieren, ohne jedoch konkrete Veränderungen anzukündigen. Insbesondere Pharmawerte litten unter den Vorgaben aus den USA. Die Ernennung von Vinay Prasad als oberstem Impfstoff-Regulierer bei der FDA sorgte für Unruhe, da Prasad während der Pandemie als Kritiker der FDA-Politik auftrat – dies belastete vor allem europäische Impfstoffaktien. Dennoch gab es auch Lichtblicke: Novo Nordisk trotze dem Abwärtstrend und gewann 1,3 Prozent hinzu, da die gesenkten Jahresziele bereits eingepreist waren und das erste Quartal die Erwartungen übertraf. Ahold profitierte von einem soliden ersten Quartal und legte um 2,5 Prozent zu, während Wolters Kluwer ein Plus von 1,1 Prozent dank starker Cloud-Software-Verkäufe verzeichnete. Auf der anderen Seite musste Orsted aufgrund gestiegener Kosten ein Windkraftprojekt stoppen, was der Aktie ein Minus von 3,2 Prozent einbrachte, trotz besser als erwarteter Quartalszahlen.