Finanzinstitute im Wandel: Investitionsbanken setzen auf Private-Equity-Vergütungsmodelle

Eulerpool Research Systems 17. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Investmentbanken und Vermögensverwalter passen ihre Vergütungsmodelle an und setzen auf Programme ähnlich dem Private Equity.
  • Goldman Sachs und BlackRock führen neue Anreizsysteme ein und investieren stark in alternative Vermögenswerte.
Der Finanzsektor sieht sich einem bemerkenswerten Wandel gegenüber: Investmentbanken und traditionelle Vermögensverwalter beginnen, ihren privaten Kapitaleinheiten zu ähneln - sowohl in ihrer Struktur als auch bei der Vergütung ihrer Führungskräfte. In der Welt der alternativen Anlagen werden Manager oft durch eine Beteiligung an den Gewinnen, bekannt als 'Carried Interest', entlohnt, sofern bestimmte Renditeschwellen erreicht werden. Diese Praxis findet nun Einzug in Unternehmen wie Goldman Sachs und BlackRock, die angekündigt haben, ihre Topmanagern mit ähnlichen Anreizen zu entlohnen. Branchenanalysten sehen hierin den Beginn eines bedeutenden Trends. Goldman Sachs und BlackRock gehen als Vorreiter voran, bestätigt Bryan Liou, ein leitender Direktor bei der Vergütungsberatungsfirma Johnson Associates. Goldman Sachs verwaltet über 500 Milliarden US-Dollar an privaten Vermögenswerten und gehört damit zu den zehn größten Verwaltern alternativer Vermögenswerte weltweit. Dies rechtfertigt ein speziell zugeschnittenes Carried-Interest-Programm für ihren CEO David Solomon und Präsident John Waldron. BlackRock hat derweil ein entsprechendes Programm für CEO Larry Fink gestartet. Nach einer Reihe bedeutender Übernahmen im vergangenen Jahr, darunter der Kauf des alternativen Marktdatenunternehmens Preqin für 3,2 Milliarden US-Dollar, wird BlackRock bald über 600 Milliarden US-Dollar private Vermögen verwalten. Beide Unternehmen haben damit ein klares Signal an ihre Aktionäre und Konkurrenten gesendet: Man meint es ernst mit der Positionierung im Bereich alternativer Anlageklassen. Bryan Liou erklärt, dass jeder ernsthafte Marktteilnehmer die Schritte von Goldman und BlackRock genau beobachten werde, um zu evaluieren, ob sie ähnliche Maßnahmen ergreifen sollten. Der Trend könnte allerdings auf Kritik stoßen, insbesondere von großen Aktionärsberatungsfirmen, die Investoren zu Fragen der Unternehmensführung und Vergütung beraten. Die Institutional Shareholder Services (ISS) riet den Investoren, gegen das Vergütungspaket von Larry Fink zu stimmen, da es Komplexität schaffe, ohne bestehende Vergütungsmöglichkeiten auszugleichen. Trotzdem erhielt das Paket kürzlich die Zustimmung von 67 % der Aktionäre. Bei Goldman Sachs sorgten aktienbasierte Bonusprogramme für Führungskräfte für Kritik und führten zu einem Rückgang der Unterstützung der Investoren auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt. Liou sieht die Einführung von Carried-Interest-Anreizen in traditionellen Finanzsektoren jedoch als Möglichkeit, die Unternehmensstrategie auf alternative Vermögenswerte als zentrale Wachstumsquelle auszurichten. Ein politischer Schatten fällt auf das Thema durch die Debatten um die steuerliche Behandlung solcher Programme. Präsident Donald Trump hat öffentlich erklärt, das sogenannte Steuer 'Schlupfloch' beenden zu wollen, ohne dass bisherige Maßnahmen ergriffen wurden.

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