Höchstgericht entscheidet: Milliarden für Flugzeug-Leasingfirmen im Fokus

In einem wegweisenden Urteil hat das britische High Court entschieden, dass führende Versicherer wie Lloyd’s of London, Axa und AIG insgesamt 4,5 Milliarden Dollar an Flugzeug-Leasingunternehmen zahlen müssen. Grund für diese hohe Summe sind Verluste, die durch die Beschlagnahmung von mehr als 400 Flugzeugen durch Russland entstanden sind. Diese Entscheidung betrifft Flugzeuge, die ursprünglich an verschiedene Fluggesellschaften vermietet waren und deren Verlust die Leasingbranche um mehr als 10 Milliarden Dollar geschädigt hat. Im Zentrum des juristischen Konflikts stand die Weigerung der Versicherer, diese Ansprüche zu begleichen. Ihre Argumentation gründete sich auf sogenannte „Kriegsausschluss“-Klauseln in den Policen, aber das Gericht stellte klar, dass diese nicht greifen. Stattdessen müssen die Ansprüche durch die Kriegsschutzpolicen gedeckt werden, was den Versicherern die Zahlungspflicht auferlegt. Besonderes Augenmerk liegt auf einem geplanten "Mega-Prozess", der sich mit Ansprüchen für insgesamt 147 Flugzeuge und zusätzlichen Teilen befasst. Die Versicherer hatten zuvor argumentiert, dass sie aufgrund westlicher Sanktionen keine Auszahlungen leisten könnten. Das Gericht wies jedoch auch diese Argumentation zurück, da weder US- noch EU-Sanktionen die Versicherungszahlungen behindern. Julian Acratopulo, der für Dubai Aerospace agierte, begrüßte das Urteil als ermutigendes Signal für die gesamte Luftfahrtbranche. Auch andere Fälle in Irland und den USA könnten von diesem Urteil beeinflusst werden. Anfragen an Axa und AIG für eine Stellungnahme blieben unbeantwortet, während ein Sprecher von Lloyd’s betonte, dass keine Kommentare zu einzelnen Policen oder laufenden Verfahren abgegeben werden können.