Jungheinrich auf Sparkurs: Zwischen Anpassungen und Optimismus

Eulerpool Research Systems 17. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Jungheinrich hat seine Geschäftsprognosen korrigiert und ein Sparprogramm angekündigt, das 1000 Stellen kosten wird.
  • Das Sparprogramm soll die Wettbewerbsfähigkeit verbessern, könnte jedoch das Wachstumspotenzial beeinträchtigen.
Der Hamburger Staplerspezialist Jungheinrich rudert bei seinen Geschäftsaussichten für das laufende Jahr zurück. Die überarbeiteten Prognosen für Umsatz und Auftragseingang lassen aufhorchen, da das Gewinnziel ebenfalls nach unten korrigiert wurde. Gleichzeitig hat das Unternehmen ein umfassendes Sparprogramm verkündet, das den Abbau von weltweit 1000 Stellen zur Folge hat. Dies bestätigte der MDax-Konzern auf Nachfrage. Die Aktie von Jungheinrich reagierte prompt und verlor über 15 Prozent an Wert, während sich der Wert des Papiers seines Konkurrenten Kion kurzzeitig ebenfalls verschlechterte, bevor er ins Positive drehte. Der Grund für die ursprünglichen optimistischen Erwartungen lag in den erhofften Konjunkturanreizen durch die Infrastruktur- und Rüstungsinvestitionen des Bundes. Trotz des jüngsten Kursrückgangs wird bei Jungheinrich bis 2025 ein Kursanstieg von einem Drittel angestrebt, während Kion gar über 60 Prozent zulegen könnte. Ziel des Sparprogramms ist die Sicherstellung der globalen Wettbewerbsfähigkeit durch Optimierungen in Produktion, Management und Verwaltung. Schwerpunkt der Maßnahmen ist eine Reduktion und Verlagerung von Arbeitsplätzen, ohne dass Jungheinrich konkrete Standorte nannte. Der Konzern plant, die jährlichen Kosten um etwa 100 Millionen Euro zu senken, wobei zunächst Einmalaufwendungen in Höhe von 90 Millionen Euro entstehen. Das Sparprogramm wird jedoch das Wachstumspotenzial von Jungheinrich beeinflussen. Die Nachfrage nach preisgünstigeren Maschinen setzt dem angestammten Geschäft mit Staplern zu. Der Vorstand erwartet für 2025 einen Auftragseingang zwischen 5,3 und 5,9 Milliarden Euro und einen Umsatz in derselben Größenordnung, bei einem Ebit von 280 bis 350 Millionen Euro. Dies ist im Vergleich zu den Erwartungen der Analysten ein Rückschritt. Bereits Anfang des Jahres hatte Jungheinrich ehrgeizige Wachstumsziele für 2030 formuliert, die unter Analysten skeptisch beurteilt werden. Das Sparprogramm könnte jedoch die Profitabilität positiv beeinflussen. Lucas Ferhani, Analyst bei Jefferies, sieht das Programm als notwendige Reaktion auf die Marktschwäche und den Wettbewerb. Er zieht Parallelen zu ähnlichen Maßnahmen bei Kion und betrachtet die Programme beider Unternehmen als strategisch sinnvoll.

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