Kapitalströme beflügeln europäische Aktienmärkte

Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch deutlich zugelegt, da Investoren weiterhin Kapital aus den USA nach Europa und speziell nach Deutschland verlagern. Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets führt diese Entwicklung auf die Unsicherheiten rund um die Zollpolitik der US-Regierung zurück. Der EuroStoxx 50 konnte einen Anstieg um 1,1 Prozent auf 5.431,22 Punkte verzeichnen, während der Zuwachs außerhalb des Euroraums etwas moderater ausfiel. Der schweizerische SMI legte um 0,45 Prozent auf 12.023,44 Punkte zu, während der britische FTSE 100 um 0,23 Prozent auf 8.874,27 Punkte kletterte. Insbesondere der Bankensektor erlebte dabei einen Aufschwung, der durch Neuigkeiten befeuert wurde. Im Mittelpunkt standen Unicredit, die ihre Beteiligung an der Commerzbank von knapp 10 Prozent auf rund 20 Prozent erhöht haben. Dieser Schritt führte zu einem Kursanstieg von 3,5 Prozent bei Unicredit, was deren positive Entwicklung zusätzlich beflügelte. Auch die Aktien der Commerzbank waren in diesem Zusammenhang gefragt. Bei EssilorLuxottica wirkte sich der Einstieg von Facebook-Mutter Meta positiv auf den Kurs aus. Das US-Unternehmen kaufte knapp drei Prozent der Anteile für etwa drei Milliarden Euro, was von Analysten als potenziell vorteilhaft eingeschätzt wird. Eine intensivere Zusammenarbeit könnte in Zukunft die Bewertung des Optikkonzerns weiter stützen. Weniger erfreulich gestaltete sich die Lage für den britischen Werbekonzern WPP, dessen Aktien nach einem enttäuschenden Ausblick um über 16 Prozent fielen, was den tiefsten Stand seit 2009 markierte. Auch Publicis konnte sich dem negativen Trend im Werbesektor nicht entziehen und verlor 1,5 Prozent. Zudem gerieten Aktien des Billigfluganbieters Jet2 unter Druck, als sie um 7,2 Prozent sanken. Trotz erwartungsgemäßer Zahlen für das Geschäftsjahr 2025 enttäuschte der fehlende Ausblick die Investoren. Dies wirkte sich auch auf andere Werte in der Billigflugbranche schwächend aus.