Kering: Ein mutiger Wechsel an der Spitze – Luca de Meo soll die Wende bringen
Eulerpool Research Systems •16. Juni 2025
Takeaways NEW
- Luca de Meo übernimmt Leitung bei Kering, um sinkenden Verkaufszahlen und Verschuldung entgegenzuwirken.
- Herausforderungen bei Gucci und Valentino-Übernahme stehen bevor; Aktienkurs reagiert positiv.
Francois-Henri Pinaults Entscheidung, Renault-Chef Luca de Meo an die Spitze der Luxusgruppe Kering zu berufen, stellt einen kühnen Schritt dar, um den Herausforderungen von sinkenden Verkaufszahlen und wachsender Verschuldung zu begegnen. Trotz seiner anerkannten Umstrukturierungsfähigkeiten aus der Automobilindustrie, steht de Meo vor der anspruchsvollen Aufgabe, die Erfolge anderer branchenfremder Schwergewichte wie Robert Polet und Leena Nair zu wiederholen.
Unter Pinault, der seit 2005 als CEO der an der Pariser Börse notierten Kering tätig ist, konnte die Marke Gucci nicht vor einem Abwärtstrend bewahrt werden. Dazu kamen umfangreiche Investitionen, die die Bilanz des französischen Konzerns und der familiengeführten Kontrollgesellschaft Artemis stark belasteten. Durch seine Entscheidung, die Führung an de Meo zu übergeben, erkennt Pinault die dringende Notwendigkeit, Kering aus der Misere herauszuführen. Laut Brancheninsidern ist der Wert des Unternehmens seit Sommer 2021 um 75 % gesunken.
Das Vertrauen in de Meo spiegelt sich im Aktienmarkt wider: Die Aktie von Kering stieg am Montag um über 12 %, was den besten Tagesabschluss seit 2008 markiert. Der geplante Führungswechsel und de Meos branchenerfahrungsfreie Perspektive könnten Kering neue Impulse geben. Insbesondere seine Fähigkeiten zur Kostensenkung könnten entscheidend sein, um die Nettoverschuldung von über 10 Milliarden Euro zu reduzieren.
Eine zentrale Herausforderung wird die geplante Übernahme der verbleibenden 70 % an der Modemarke Valentino darstellen. Kering hatte sich 2023 bereits 30 % der Anteile gesichert und plant, die restlichen Anteile bis 2028 zu erwerben – ein Vorhaben, das Milliarden kosten könnte.
Die größte Hürde bleibt jedoch Gucci. Seit dem Weggang von Designer Alessandro Michele Ende 2022 verzeichnet das italienische Label Schwierigkeiten. Die Wahl des neuen Kreativdirektors Demna von Balenciaga stieß bei Investoren auf Kritik. De Meos Erfahrung mit branchenübergreifenden Strategien gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, da Beispiele wie Polet, Nair, Vigna und Marchionne ähnliche Herausforderungen erfolgreich gemeistert haben.
Eulerpool Markets
Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade
Institutional
Financial Data
Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.
- 10M+ securities worldwide
- 100K+ daily updates
- 50-year historical data
- Comprehensive ESG metrics

Save up to 68%
vs. legacy vendors