Preissprünge am Fleischmarkt: Grillen wird teurer, Schweinehalter unter Druck

Eulerpool Research Systems 20. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Fleischpreise steigen aufgrund von Inflation und steigenden Kosten.
  • Viele Landwirte überlegen, aus der Schweinehaltung auszusteigen.
Während das sommerliche Wetter die Lust auf Grillabende steigert, müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Wie die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) berichtet, sind die Preise für Fleischprodukte in den ersten Juliwochen gestiegen. Zum Beispiel erhöhte sich der Preis für eine 400-Gramm-Packung Minutensteak um 30 Cent auf 3,79 Euro. Auch die grobe Bratwurst verteuerte sich im gleichen Zeitraum von 2,59 Euro auf 2,89 Euro je Packung. Ebenso verzeichneten Hähnchenschnitzel einen Preissprung auf 6,26 Euro. Die Preissteigerungen sind Teil eines Trends, der seit mehreren Jahren anhält. Laut Statistischem Bundesamt lagen die Fleischpreise im Juni um 31,7 Prozent höher als 2020. Ursachen sind neben Inflation vor allem steigende Kosten für Energie und Futtermittel sowie Löhne, so Steffen Reiter vom Verband der Fleischwirtschaft. Zwar hat sich der Preisanstieg bei vielen Lebensmitteln zuletzt verlangsamt, doch Rindfleisch bleibt davon ausgenommen: Hier stiegen die Preise für Rouladen und Lenden deutlich, Rinderhack um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rindfleisch wird zunehmend knapper, da viele Landwirte die Rinderhaltung aufgrund strenger Auflagen einstellen. Gleichzeitig steigt der Geflügelfleisch-Verbrauch stetig, weil Verbraucher es als gesünder betrachten. Laut Wolfgang Schleicher vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft steigt die Nachfrage weiter, mit leicht anziehenden Verbraucherpreisen, die jedoch unter den Niveaus von 2022/2023 liegen. Dynamik ist auch auf dem Schweinemarkt zu beobachten: Anfang Juli fiel der Erzeugerpreis auf 1,95 Euro pro Kilo, was für viele Bauern nicht mehr kostendeckend ist. Dies führt bei Landwirten zu ernsthaften Überlegungen, aus der Schweinehaltung auszusteigen. Eine Umfrage der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands legt nahe, dass in den nächsten Jahren viele Betriebe ihr Geschäft aufgeben könnten.

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