Santander zeigt Interesse an Übernahme der britischen TSB-Bank

Der spanische Finanzriese Santander hat sich an den aktuellen Eigentümer von TSB gewandt, um die Möglichkeit einer Übernahme der traditionsreichen britischen Bank zu sondieren. Mehrere Interessenten haben bisher ihr Auge auf den Kauf von TSB geworfen, das derzeit im Besitz der spanischen Sabadell-Bank ist, wie Sky News berichtet. Sabadell, Spaniens viertgrößte Bank, bestätigte, dass es bereits mehrere Interessensbekundungen für TSB, die es 2015 für 1,7 Milliarden Pfund von Lloyds Bank erwarb, erhalten hat. Obwohl Santander noch kein offizielles Angebot abgegeben hat, könnte eine erfolgreiche Transaktion zur Erweiterung seines Retail-Geschäfts im Vereinigten Königreich beitragen, das derzeit über 14 Millionen Kunden zählt. Diese mögliche Expansion folgt auf Spekulationen, dass Santander das britische Marktumfeld gänzlich verlassen könnte. Erst kürzlich lehnte das Unternehmen ein Übernahmeangebot in Höhe von 11 Milliarden Pfund von NatWest für seine UK-Sparte ab. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklärte Ana Botin, Santanders Geschäftsführerin, dass der Konzern langfristig im Vereinigten Königreich bleiben werde. Analysten sehen NatWest als wahrscheinlichsten Kandidaten für eine Übernahme von TSB, dessen Ursprünge bis 1810 zurückreichen. Mit einem Kundenstamm von 5 Millionen und einem Hypothekenportfolio von über 33 Milliarden Pfund bleibt die Bank ein begehrtes Ziel. Der Vorstandsvorsitzende von NatWest, Paul Thwaite, unterstrich kürzlich auf einer Konferenz von Goldman Sachs, dass bei Übernahmen nur finanziell überzeugende Deals in Betracht gezogen würden. Zusätzlich werden auch Barclays und HSBC als mögliche Interessenten für TSB genannt. Eine Übernahme der Bank hat Bedenken hinsichtlich Stellenabbaus und Filialschließungen ausgelöst. Gary Greenwood von Shore Capital bemerkte, dass der Fokus bei einer Akquisition wahrscheinlich auf der Kostensenkung liegen werde. Derweil setzt Santander seinen Plan um, in diesem Jahr 95 Filialen im Vereinigten Königreich zu schließen und reagiert damit auf Marktanforderungen.