Siemens schreitet mit innovativer Transformationsvereinbarung voran

Siemens und sein Gesamtbetriebsrat haben eine entscheidende Übereinkunft über einen Interessenausgleich zum im März verkündeten Abbau von rund 2.750 Arbeitsplätzen in Deutschland erzielt. Dies geht Hand in Hand mit einer weiteren Einigung, bei der Siemens, der Betriebsrat und die IG Metall eine Transformationsvereinbarung mit einem Fonds von 50 Millionen Euro eingeführt haben. Diese Vereinbarung soll nicht nur beschleunigte Prozesse, sondern auch Unterstützung für die betroffenen Mitarbeiter bieten, um möglichst viele von ihnen weiterhin im Unternehmen zu halten. Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn betont, dass der Fokus der Transformationsvereinbarung darauf liegt, Menschen durch Versetzungen im Unternehmen zu halten, unterstützend begleitet durch finanzielle Anreize. Ein Musterbeispiel hierfür findet sich in Leipzig, wo von den 160 wegfallenden Stellen im Bereich der Ladelösungen mehr als die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter alternative Positionen angeboten bekommen hat — viele sogar am selben Standort, jedoch in unterschiedlichen Abteilungen. Darüber hinaus wurde eine Vereinbarung zur Angleichung der Tarifverträge für 11.000 Mitarbeitende getroffen, die bisher unter einer Sonderregelung standen, die ihnen Nachteile brachte. Laut Jürgen Kerner, dem zweiten Vorsitzenden der IG Metall, werden diese Beschäftigten innerhalb der nächsten fünf Jahre an den Standardtarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie angeglichen, was unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit um knapp zwei Stunden und ein höheres Gehalt bedeutet. Judith Wiese, Siemens' Personalchefin, bezeichnet die Abschaffung der alten Sonderregelung als einen längst überfälligen Schritt, um mit den heutigen Anforderungen Schritt zu halten.