Siemens' Strategiewandel: Neue Wege und Einigkeit im Fokus
Eulerpool Research Systems •17. Juli 2025
Takeaways NEW
- Siemens plant eine Unternehmensumstrukturierung mit Fokus auf Mitarbeiterweiterbildung und Tarifreformen.
- Einigkeit zwischen Betriebsrat, Management und IG Metall zur Gestaltung der Marktveränderungen.
Nach den kritischen Stimmen im März, als Siemens den Abbau von weltweit rund 6.000 Arbeitsplätzen ankündigte, ist nun eine entscheidende Wende spürbar. Judith Wiese, Personalvorständin von Siemens, Birgit Steinborn, die Gesamtbetriebsratschefin, und der IG Metall-Vize Jürgen Kerner demonstrieren nun Einigkeit und einen optimistischen Ausblick auf die zukünftigen Umstrukturierungen des Unternehmens.
Im Kern der Entwicklungen stehen drei wesentliche Übereinkünfte: eine Transformationsvereinbarung inklusive eines millionenschweren Investitionsfonds, Absprachen zum geplanten Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland sowie signifikante Tarifverbesserungen für etwa 11.000 bislang unterprivilegierte Mitarbeiter. Diese Initiativen verfolgen das Ziel, rasante Marktveränderungen aktiv zu gestalten, und dafür sollen lokale Betriebsräte und das Management verstärkt kooperieren. Dabei liegt der Fokus darauf, Mitarbeiter innerhalb des Konzerns neu zu positionieren statt zu entlassen, was Siemens als zukunftsweisendes Beispiel für die gesamte deutsche Industrie sieht.
Der Transformationsfonds, finanziert mit 50 Millionen Euro über fünf Jahre, soll maßgeblich die Weiterbildung der Belegschaft fördern. Dies ergänzt die bereits bestehenden Ausgaben für Qualifikation, die sich auf rund 200 Millionen Euro belaufen. Für Siemens markiert dies ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und die Stärkung der Mitarbeiter und ihrer Fähigkeiten.
Obwohl bei den Sparten Digital Industries und der E-Auto-Ladelösungen in Deutschland Stellen abgebaut werden, liegt das Hauptaugenmerk darauf, Alternativen für betroffene Mitarbeiter zu schaffen. Insbesondere in Segmenten wie Smart Infrastructure und Mobility entstehen neue Arbeitsplätze. Ein gutes Beispiel hierfür ist Leipzig, wo trotz wegfallender Stellen zahlreiche Mitarbeiter am gleichen Standort neu eingesetzt werden können.
Kerner weist darauf hin, dass der bisherige Ansatz, Mitarbeitern gute Konditionen beim Verlassen des Unternehmens zu bieten, teuer war. Nun ist das Ziel, durch gezielte Weiterbildung die Leute langfristig im Unternehmen zu halten, was auch finanziell nachhaltiger ist. Die Gesamtbetriebsratschefin ist optimistisch, dass die Anzahl der Siemens-Mitarbeiter in Deutschland im Wesentlichen stabil bleibt, ungeachtet des laufenden Strukturwandels.
Bemerkenswert sind die Tarifreformmaßnahmen, von denen 11.000 Mitarbeiter zukünftig profitieren. Die bisherige "Tarifvertragliche Sondervereinbarung", die ein Ungleichgewicht innerhalb der Belegschaft verursachte, wird schrittweise durch den umfassenderen Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie ersetzt. Dies bedeutet mehr Gehalt bei reduzierter Arbeitszeit, was die Anpassung an moderne Qualifikationsanforderungen erleichtern soll.
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