Unions-Kontroversen um SPD-Verfassungsrichterkandidatin erzittern Bundestag

Eulerpool Research Systems 20. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Die Nominierung der SPD-Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht stößt auf Widerstand innerhalb der Union.
  • Die SPD bleibt entschlossen, ihre Kandidatin trotz interner Kontroversen zu unterstützen.
In der jüngsten Debatte um die Neubesetzung am Bundesverfassungsgericht sorgt ein prominenter ehemaliger Politiker für Aufsehen: Horst Seehofer, einstige CSU-Größe und langjähriger Bundestagsabgeordneter, positionierte sich überraschend offen gegenüber der SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf. Seehofer gab in einem Interview an, er hätte der Staatsrechtlerin seine Stimme gegeben, sofern die CDU/CSU-Fraktion eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen hätte. Doch diese Unterstützung kam letztlich nicht zustande. Während die Union ursprünglich hinter die Nominierung der SPD-Kandidatin trat, geriet die Personalie mehr und mehr unter Druck. Infolge der wachsenden internen Widerstände wurde die Abstimmung über Brosius-Gersdorf und zwei weitere Richter kurzfristig abgesetzt, da die Parteiführung die vereinbarte Unterstützung nicht länger gewährleisten konnte. Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident, sieht kaum noch Hoffnung für die Kandidatin und betont die potenziellen Gefahren für das Gerichtsgremium, sollte die politische Lage weiter eskalieren. Andere Stimmen innerhalb der CSU, wie die von Innenminister Alexander Dobrindt, raten zur Aufgabe der Kandidatur. Dobrindt äußerte, dass die Juristin kaum Chancen auf eine Mehrheit gehabt hätte und implizierte, dass ein Verzicht der Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken könnte. Omid Nouripour von den Grünen hingegen warnt vor der möglichen Kompetenzverschiebung an den Bundesrat, was seiner Ansicht nach die Handlungsfähigkeit des Bundestages in Frage stellen würde. Währenddessen bleibt die SPD entschlossen, an ihrer Kandidatin festzuhalten. Linken-Politiker Gregor Gysi spricht sich ebenfalls für die Standhaftigkeit aus und mahnt zur Vorsicht, um den Einfluss der Union bei der Bestimmung von SPD-nominiertem Verfassungsrichterpersonal nicht zu stärken.

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