Vestas nimmt Fahrt auf: Analystenlob sorgt für Kurssprung

Die Aktien des dänischen Windkraftanlagenherstellers Vestas haben erneut Anlauf genommen, um eine bedeutende charttechnische Grenze zu überwinden. Beflügelt von positiven Analystenkommentaren kletterten die Papiere bis Freitagmittag um 12,5 Prozent auf 117,85 dänische Kronen. Damit avancierten sie klar zum Spitzenreiter im OMX Copenhagen 25, der seinerseits einen Zuwachs von gut einem Prozent verzeichnete. Ein Tageshoch von 118,15 Kronen ließ die Aktie nur um Haaresbreite hinter einem bereits im Mai verzeichneten Zwischenhoch bei 118,25 Kronen zurückbleiben. Die Marke um 118 Kronen hat sich in den vergangenen Monaten als crucial erwiesen. Neben dem Zwischenhoch von Mitte März eröffnete sich hier auch eine Kurslücke im November des letzten Jahres, die bislang nicht vollständig geschlossen werden konnte. Ein Rückgang der Aktie im vergangenen November war primär auf enttäuschende Geschäftszahlen zurückzuführen, die Vestas veröffentlicht hatte. Diese enttäuschten Erwartungen sorgten für einen Seitwärtstrend bis Ende März, wobei der Kurs im April auf ein Tief von gut 81 Kronen fiel – der niedrigste Stand seit Ende 2018. Seither steuert die Aktie wieder einen positiven Kurs an. Optimismus strahlt aktuell besonders die US-Bank JPMorgan aus. Sie hob die Vestas-Aktien auf "Overweight" an und schätzt, dass die Papiere in den kommenden Monaten überdurchschnittlich im Sektor abschneiden könnten, wobei das Kursziel von 126 auf 161 Kronen erhöht wurde. Analyst Akash Gupta sieht den Rückstand von 18 Monaten gegenüber dem europäischen Industriegütersektor als beendet an. Mit doppelt so erwarteten Wachstumsraten von Windkraftinstallationen bis 2030 außer China, konkretisiert von Bloomberg New Energy Finance, sieht Gupta gar Raum für 300 Kronen. Aufträge aus den USA, allen voran ein 527-Megawatt-Projekt mit Servicevertrag, steigern zudem die Hoffnung auf einen Boom, betont Colin Moody von RBC. Diese Gelegenheiten könnten sich voraussichtlich fortsetzen, da die Entwickler durch steuerliche Anreize unter Druck stehen, rasch zu handeln.