Zollspirale: Trumps Importzölle und ihre globalen Auswirkungen
Eulerpool Research Systems •18. Juli 2025
Takeaways NEW
- Trumps Zölle bringen globale Handelsbeziehungen ins Wanken, besonders europäische Branchen sind betroffen.
- Ökonomen warnen vor steigender US-Verschuldung ohne Gegenmaßnahmen.
Die jüngste Ankündigung von Importzöllen seitens US-Präsident Donald Trump versetzt zahlreiche Branchen, insbesondere in Europa, in eine unsichere Lage. Unternehmen stehen nun vor der Frage, ob und in welchem Ausmaß diese Zölle tatsächlich implementiert werden und welche Konsequenzen dies in der Praxis nach sich ziehen könnte.
In der vertraglichen Abwicklung von Importgeschäften gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder trägt der Käufer sämtliche Zölle und Steuern, oder der Verkäufer übernimmt diese Kosten. Alternativ könnten auch spezialisierte Logistikunternehmen die Abwicklung der Einfuhrbestimmungen übernehmen. Die verantwortliche Behörde in den USA, U.S. Customs and Border Protection, regelt die Genehmigungen dieser Importprozesse.
Christoph Schemionek von der Deutschen Auslandshandelskammer in Washington hebt hervor, dass Deutschland als drittgrößter ausländischer Investor in den USA von der Ankündigung maßgeblich betroffen ist. Insbesondere die Preisgestaltung und langfristige Investitionsplanungen stehen nun auf dem Prüfstand. Eine schnelle Anpassung der Lieferketten hin zu einer US-internen Lösung scheint für viele Akteure nicht realisierbar.
Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA, beschreibt die potenziellen Zölle als wirtschaftlichen Schock, besonders für deutsche Unternehmen mit intensiven US-Verbindungen. Industrien wie Maschinenbau, Automobil, Chemie und Elektrotechnik sind gefährdet. Zölle könnten zu einer Verteuerung der Produkte führen, mit rückläufiger Wettbewerbsfähigkeit als Folge. Außerdem könnten Gegenzölle die Preise für US-Produkte in der EU erhöhen, was Unternehmen dazu zwingt, die zusätzliche Belastung entweder weiterzugeben oder selbst zu schultern.
Antje Gerstein vom Handelsverband Deutschland weist darauf hin, dass die Verteuerung von US-Waren zu weiteren Markteffekten führen könnte. Eine gesteigerte Nachfrage nach Alternativen könnte deren Preise ebenfalls steigen lassen.
Die Einnahmen aus den Zöllen summierten sich im zweiten Quartal auf beeindruckende 64 Milliarden Dollar, ein erheblicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. US-Finanzminister Scott Bessent kalkuliert mit Einnahmen von über 300 Milliarden Dollar bis zum Jahresende. Experten vermuten, dass Trump diese Einnahmen benötigt, um seine steuerpolitischen Versprechen zu finanzieren, insbesondere das kürzlich verabschiedete «Big Beautiful Bill Act», das jedoch die Staatsverschuldung weiter anheizen dürfte.
Ökonomen der KfW warnen, dass ohne Gegenmaßnahmen die Verschuldung der USA in eine starke Aufwärtsspirale geraten könnte. Ein Verlust an Vertrauen der Investoren wäre ein mögliches Szenario - mit potenziell gravierenden Auswirkungen auf die globale Finanzwelt.
- Financial Times
- KfW
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