Zwangszuschreibung Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Zwangszuschreibung für Deutschland.
Definition: Zwangszuschreibung (compulsory attribution) ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Kapitalmärkten verwendet wird, insbesondere bei der Ausgabe von Wertpapieren wie Aktien und Anleihen.
Es bezieht sich auf die rechtliche Anordnung oder Verpflichtung eines Emittenten, bestimmte Wertpapiere einem bestimmten Inhaber zuzuweisen oder zu übertragen. Im Falle einer Zwangszuschreibung werden die Wertpapiere normalerweise einem bestimmten Inhaber zugewiesen, ohne dass dieser eine aktive Entscheidung oder Auswahl getroffen hat. Dies geschieht aufgrund bestimmter Umstände oder aufgrund gesetzlicher Bestimmungen. Eine Zwangszuschreibung kann beispielsweise erfolgen, wenn ein Unternehmen beschließt, bestehende Aktien an seine Aktionäre auszugeben, um eine Kapitalerhöhung durchzuführen. In diesem Fall werden den Aktionären die neuen Aktien zugeteilt, basierend auf ihrem Anteil am Grundkapital des Unternehmens. Dies geschieht unabhängig davon, ob die Aktionäre die neuen Aktien erwerben möchten oder nicht. Eine Zwangszuschreibung kann auch im Zusammenhang mit Anleihen auftreten, insbesondere wenn der Emittent das Recht hat, die Anleihen vorzeitig zurückzuzahlen. In solchen Fällen kann der Emittent beschließen, die Anleihen automatisch zu einem vorher festgelegten Preis und Zeitpunkt zurückzuzahlen, ohne dass der Anleger eine Wahl hat. Zwangszuschreibungen können auch in bestimmten steuerlichen Situationen auftreten. Wenn beispielsweise ein Steuerzahler einen Verlust aus dem Verkauf eines Wertpapiers realisiert, aber gleichzeitig einen Gewinn aus der Veräußerung eines anderen Wertpapiers erzielt, kann es sein, dass er den Verlust nicht steuermindernd geltend machen kann. Stattdessen kann das Finanzamt eine Zwangszuschreibung vornehmen, indem es den Verlust und den Gewinn zu einem steuerlich relevanten Gesamtbetrag zusammenfasst. In der Kapitalmarktterminologie ist die Zwangszuschreibung ein wichtiger Aspekt, der die Rechte und Pflichten von Emittenten und Anlegern bestimmt. Die Emittenten müssen sicherstellen, dass die Zwangszuschreibung im Einklang mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften erfolgt, um den Schutz der Anleger zu gewährleisten.Versicherungszweige
Versicherungszweige sind Kategorien oder Arten von Versicherungen, die spezifische Risiken oder Bedürfnisse des Versicherungsnehmers abdecken. In den Kapitalmärkten spielen Versicherungszweige eine wichtige Rolle, da sie den Investoren ermöglichen, ihr Risiko...
Faktorproduktivität
Faktorproduktivität ist ein wichtiges Konzept in der Welt der Wirtschaft und Finanzen, insbesondere in Bezug auf die Analyse der Kapitalmärkte. Es bezieht sich auf die Effizienz, mit der Produktionsfaktoren wie...
Publikationsorgane
Publikationsorgane sind Medieninstitutionen, die speziell auf die Veröffentlichung von Finanzinformationen und Kapitalmarktnachrichten fokussiert sind. Diese Organe spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von aktuellen und relevanten Informationen für Investoren...
Kampagne
Kampagne - Definition, Erklärung und Verwendung im Kapitalmarkt Eine Kampagne im Kapitalmarkt bezieht sich auf eine strategische Initiative oder Aktion, die von einem Unternehmen, einer Organisation oder einem Investor durchgeführt wird,...
Marketing-Expertensystem
Definition des Begriffs "Marketing-Expertensystem": Ein Marketing-Expertensystem ist ein fortschrittliches technologisches Tool, das speziell für das Marketing- und Werbemanagement entwickelt wurde. Es handelt sich um ein Computergestütztes System, das auf künstlicher Intelligenz...
Nutzungskosten
Nutzungskosten sind ein wesentliches Konzept für Investoren auf den Kapitalmärkten, insbesondere im Bereich der Aktien, Darlehen, Anleihen, Geldmärkte und Kryptowährungen. Diese Kosten beziehen sich auf die Ausgaben, die im Zusammenhang...
natürliche Ressource
Natürliche Ressourcen sind elementare Bestandteile der Erde, die von der menschlichen Gesellschaft genutzt werden, um ihren Bedarf an Rohstoffen zu decken. Diese Ressourcen können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, darunter...
Fälligkeitsprinzip
Das Fälligkeitsprinzip ist ein wichtiger Grundsatz in den Kapitalmärkten, der insbesondere bei der Bewertung von Anleihen und anderen Finanzinstrumenten Anwendung findet. Dieses Prinzip bestimmt den Zeitpunkt, zu dem Zahlungsverpflichtungen fällig...
Ministererlaubnis
Ministererlaubnis ist ein bedeutender Begriff im Rahmen der deutschen Kapitalmärkte, der sich auf die behördliche Genehmigung bezieht, die von einem Ministerium oder einer zuständigen Regierungsbehörde erteilt wird. Diese Genehmigung ermöglicht...
pacta sunt servanda
Pacta sunt servanda ist eine lateinische Rechtsregel, die allgemein als "Verträge sind einzuhalten" übersetzt wird. Diese Maxime bildet das grundlegende Prinzip der Vertragsgültigkeit und ist von entscheidender Bedeutung für die...

