Der Kochboxenversender HelloFresh hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 den Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 33,3 Millionen Euro ausgeweitet. Dies entspricht einem Verlust von 0,20 Euro je Aktie, etwa dreimal so hoch wie die 11,1 Millionen Euro im Vorjahresquartal und deutlich über den Analystenschätzungen von -0,077 Euro.

Während der Umsatz von 1,83 Milliarden Euro leicht über den erwarteten 1,88 Milliarden Euro lag und im Vergleich zum Vorjahr um 8 % auf 7,847 Milliarden US-Dollar stieg, sank der vergleichbare Erlös im dritten Quartal um 1,5 %. Diese Entwicklung ist insbesondere auf schwache Geschäfte in China, Frankreich und Großbritannien zurückzuführen, während der Heimatmarkt ein geringes Umsatzplus verzeichnete.

Trotz des erweiterten Verlusts zeigt sich das Unternehmen bemüht, die Profitabilität zu steigern. HelloFresh baut derzeit ein zweites Standbein im Fertiggericht-Segment (RTE) auf und plant, die Marketingausgaben im vierten Quartal deutlich zu reduzieren. Diese Maßnahmen sollen zu einem niedrigeren Gesamtjahresumsatz, aber zu einem höheren operativen Gewinn (EBITDA) und einer verbesserten Marge führen. Im dritten Quartal verbesserte sich die bereinigte EBITDA-Marge von 3,8 % im Vorjahr auf 3,9 %, während das bereinigte EBITDA auf 72,1 Millionen Euro stieg.

Die positiven operativen Kennzahlen konnten den starken Verlust jedoch nicht ausgleichen, was zu einer enttäuschten Reaktion der Anleger führte. Im nachbörslichen Handel an der XETRA fiel die HelloFresh-Aktie zeitweise um 4,27 % auf 10,09 Euro.

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Bewertung für HelloFresh auf "Market-Perform" belassen und das Kursziel von 7,20 Euro unverändert. Analyst Simon Baker betonte, dass die Ergebnisse den neuen Fokus des Unternehmens auf Profitabilität unterstreichen, obwohl die Umsatzprognose für das Schlussquartal enttäuschend ausfiel.