Der kanadisch-amerikanische Sportbekleidungshersteller Lululemon Athletica hat am Freitag seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt – und wurde dafür an der Börse abgestraft. Die Aktie verlor in der Spitze mehr als 20 Prozent, nachdem CEO Calvin McDonald gegenüber Analysten erklärte, dass Konsumzurückhaltung und neue Importzölle die Margen belasten.
Konkret erwartet das Unternehmen nun ein Ergebnis je Aktie zwischen 14,58 und 14,78 US-Dollar – deutlich weniger als die zuvor in Aussicht gestellten 14,95 bis 15,15 US-Dollar. Der Hauptgrund: Strafzölle von bis zu 30 Prozent auf Importe aus China sowie 10 Prozent auf Produkte aus weiteren asiatischen Fertigungsländern wie Vietnam, Bangladesch oder Indonesien.
Obwohl Lululemon seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr bekräftigte und im vergangenen Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten traf, wiegt die Gewinnwarnung schwer. Insbesondere die Entwicklung im Heimatmarkt USA bereitet Sorgen: Die flächenbereinigten Verkäufe in Nordamerika gingen im Quartalsvergleich um zwei Prozent zurück – ein alarmierendes Signal für eine Marke, die über Jahre hinweg als unangefochtener Marktführer im Bereich Premium-Athleisure galt.
Das Management versucht nun gegenzusteuern. Man verhandle mit Zulieferern über niedrigere Einkaufspreise, wolle Logistikkosten senken und prüfe selektive Preiserhöhungen bei einzelnen Produktlinien, hieß es. Doch Analysten wie Randal Konik von Jefferies sehen strukturelle Risiken. In einer Kundenmitteilung schrieb er: „Die Marke schwächelt, während die Konkurrenz zulegt.“
Zu den Herausforderern zählen unter anderem Alo Yoga, Beyond Yoga und Vuroi – Anbieter, die vor allem bei einer jüngeren, urbanen Zielgruppe zunehmend Marktanteile gewinnen.