Mit einem Umsatzplus von 13 % auf 180,02 Milliarden Yuan im ersten Quartal hat Tencent die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Nettogewinn stieg um 14 % auf 47,82 Milliarden Yuan – blieb damit aber unter der Prognose von 52,12 Milliarden Yuan, wie aus einer FactSet-Umfrage hervorgeht.
Treiber des Wachstums war erneut das Kerngeschäft Gaming. Im chinesischen Heimatmarkt kletterten die Erlöse um 24 %, getragen von den Dauerbrennern Honor of Kings und Peacekeeper Elite sowie einer schwachen Vergleichsbasis. Auch das internationale Geschäft legte mit einem Plus von 23 % deutlich zu.
Parallel forciert Tencent seine Investitionen in Künstliche Intelligenz – mit direkten Auswirkungen auf Werbung, Payment, Cloud und Games. Laut Konzernangaben liefern KI-Anwendungen bereits heute konkrete Beiträge zur Monetarisierung, etwa über AI-gestützte Anzeigenplatzierung oder Spielfunktionen.
Die Investitionsausgaben zeigen die strategische Stoßrichtung: Im ersten Quartal verdoppelten sich die Capex auf 27,48 Milliarden Yuan gegenüber dem Vorjahr – wenn auch rückläufig gegenüber dem starken Schlussquartal 2024 mit 36,58 Milliarden Yuan. Im Gesamtjahr dürfte laut Präsident Martin Lau die Investitionsquote einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz des Umsatzes erreichen.
Das Unternehmen setzt dabei gezielt auf Operating Leverage. Bestehende, margenstarke Geschäftsbereiche wie Weixin (WeChat), digitale Zahlungsdienste und bewährte Spieltitel sollen die gestiegenen Kosten abfedern und die finanzielle Stabilität in der Expansionsphase sichern.
Tencents Strategie zielt damit klar auf eine Zukunft, in der Gaming-Erträge die Brücke für KI-Innovation schlagen – mit präzisem Kostenmanagement als Rückgrat.