Das noch junge Unternehmen New Work hat im abgeschlossenen Quartal unter schwächerer Nachfrage nach seinen Produkten und dem Umbau des Karrierenetzwerkes Xing zu leiden gehabt.
Konzernchefin Petra von Strombeck erklärte hierzu der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX, dass viele Unternehmen derzeit versuchten, sich umzustrukturieren, Kosten zu senken und damit auch weniger stark rekrutieren. Dennoch sei man mit den Quartalszahlen zufrieden. An den Aktienmärkten wurde jedoch eher verhalten auf den Halbjahresbericht reagiert. Die New Work-Papiere legten zwar zeitweise um 2,28 Prozent zu, doch seit Jahresanfang hat sich der Wertverlust mittlerweile auf fast 40 Prozent summiert und im Fünf-Jahres-Vergleich haben Aktionäre fast 70 Prozent weniger.
Von Strombeck begründete die Entwicklung unter anderem damit, dass Unternehmen viel zögerlicher beim Kauf der Lösungen zur Gewinnung von Fachkräften, als vielfach prognostiziert, seien, da sie zurzeit andere Prioritäten setzten. Eine Erholung im Recruitingmarkt sei für dieses Jahr somit nicht mehr zu erwarten. Zudem betonte sie, dass New Work bis dahin investiere und den Konzern gut positioniere, wodurch die Profitabilität einbreche. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent auf 75,8 Millionen Euro zurück. Hierfür machte das Management den Umbau von Xing und dadurch fehlende Einnahmen verantwortlich. Ein starker Rückgang wurde auch beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verzeichnet, welches fast 18 Prozent niedriger als im letzten Quartal ausfiel. Im Segment HR Solutions & Talent Access waren vor allem die erhöhten Personalkosten und Marketingausgaben ausschlaggebend.
Unter dem Strich einigte sich New Work darauf, dass er folgende Konzernziele bestätigt: ein operatives Ergebnis von 92 bis 100 Millionen Euro sowie ein Umsatz von etwa 313,4 Millionen Euro. Aufgrund des Rückgangs im bisher stärksten Segment erwartet das Management, dass der Umsatz im B2C-Segment sowohl bei Umsatz als auch operativem Gewinn im niedrigen zweistelligen Prozentsatz zurückgeht.
Ende Juli hatte Hauck-Aufhäuser-Branchenexpertin Nicole Winkler auf ein erhöhtes Risiko für eine weitere Gewinnwarnung hingewiesen, da das Szenario eines robusten Nachfrages aufgrund der jüngsten Entwicklungen fraglich sei.