GSK meldete am Donnerstag vielversprechende Fortschritte bei seinem zurückgezogenen Blutkrebsmedikament Blenrep und stellte die Aussicht auf eine Rückkehr des Medikaments auf den Markt in Aussicht. Blenrep wurde 2020 in den USA zur Behandlung von rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom zugelassen, aber 2022 wieder zurückgezogen, da es sich in einer Bestätigungsstudie anderen Behandlungen als unterlegen erwies. GSK startete daraufhin neue Studien, die Blenrep in Kombination mit einer weiteren Therapie untersuchen.
Nun hat das Unternehmen „statistisch signifikante und klinisch bedeutsame“ Ergebnisse für Blenrep in Kombination mit BorDex, einem gängigen Therapieansatz zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären multiplen Myeloms, präsentiert. Die Kombination Blenrep/BorDex reduzierte das Sterberisiko signifikant im Vergleich zu Johnson & Johnsons Darzalex und BorDex, was positive Auswirkungen auf die künftige Behandlungspraxis haben könnte, wie GSKs Chief Commercial Officer Luke Miels erklärte.
Bereits im Februar hatte GSK berichtet, dass die Kombination Blenrep/BorDex die Zeit, in der das Fortschreiten der Krankheit verhindert werden kann, fast verdreifachte im Vergleich zu Darzalex/BorDex. Vollständige Daten sollen im Dezember auf einer Hämatologie-Konferenz in den USA präsentiert werden.
GSK hat weltweit Zulassungsanträge eingereicht, die durch die neuen Ergebnisse gestützt werden und auf Entscheidungen im kommenden Jahr hoffen lassen. Bei Zulassung erwartet das Unternehmen Spitzenjahresumsätze von Blenrep über 3 Milliarden Pfund.
Trotz des Rückgangs der Aktien von GSK um 0,4 Prozent im Londoner Handel bleibt der Konzern zuversichtlich. Während die Onkologie aktuell nur einen kleinen Teil des Geschäfts ausmacht – lediglich 373 Millionen Pfund Umsatz im letzten Quartal bei Gesamterlösen von 8 Milliarden Pfund – hat GSK große Hoffnungen auf Blenrep und das Immuntherapiepräparat Jemperli, das derzeit für Endometriumkrebs zugelassen ist und Blockbuster-Status erreichen soll.
Luke Miels, der 2017 von AstraZeneca zu GSK kam, betonte die Fortschritte, die durch den Aufbau eines Teams von Onkologie-Experten erzielt wurden. Mit der neuen Expertise hat GSK das Verständnis für die Dosierung und die Nebenwirkung von verschwommenem Sehen verbessert, die mit Blenrep in Verbindung gebracht wird. Blenrep könnte zudem eine Alternative zu teuren Car-T-Zelltherapien darstellen, bei denen patienteneigene T-Zellen zur Tumorbekämpfung genetisch modifiziert und infundiert werden.