Pharma
Sanofi enttäuscht Anleger mit Studiendaten zu neuem Eczema-Medikament
Sanofi enttäuscht mit Amlitelimab-Daten, Aktie bricht ein, Ersatz für Blockbuster Dupixent bleibt vorerst außer Reichweite.

Sanofi hat mit seinem Hoffnungsträger Amlitelimab zwar die Studienziele erreicht, Anleger jedoch klar enttäuscht. Die Phase-3-Daten zeigen keine entscheidenden Vorteile gegenüber Dupixent, dem Blockbuster-Medikament des französischen Pharmakonzerns, dessen Patentschutz 2031 ausläuft. Die Folge: Die Aktie brach am Donnerstagvormittag um mehr als 9 Prozent ein und liegt seit Jahresbeginn fast 18 Prozent im Minus.
Dupixent erwirtschaftet derzeit jährlich über 10 Milliarden Euro und wird auf Spitzenumsätze von 22 Milliarden Dollar über alle Anwendungsgebiete hinweg geschätzt. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an Amlitelimab, das nach Einschätzung von Analysten jedoch lediglich Umsätze im unteren einstelligen Milliardenbereich erreichen dürfte. „Die Daten deuten eher auf eine Nischenrolle als auf einen Blockbuster hin“, sagte Naresh Chouhan von Intron Health Research.
Sanofi hatte zuletzt seine Forschungs- und Entwicklungsausgaben erhöht, um dem Pipeline-Druck zu begegnen. In der aktuellen Studie zeigte Amlitelimab statistisch signifikante Verbesserungen gegenüber Placebo – sowohl bei Hautbild als auch Schweregrad. Besonders die Sicherheit und eine mögliche Dosierung von nur vier Injektionen pro Jahr wurden hervorgehoben.
Doch Analysten wie Matthew Weston von UBS stuften die Ergebnisse als „untere Grenze der Erwartungen“ ein. Im Vergleich zu Dupixent und Konkurrenzpräparaten erscheine die Wirksamkeit schwächer. Er verwies zudem darauf, dass die Testgruppe teils schwerer zu behandelnde Patienten einschloss und andere Medikamente während der Studie eingesetzt wurden.
Amlitelimab zeigt zwar anhaltende Verbesserungen auch über die 24 Wochen hinaus, doch die Daten reichen nicht, um die zentrale Frage zu beantworten: Kann das Medikament die drohende Lücke nach Ablauf des Dupixent-Patents schließen?