Pharma

UnitedHealth kämpft mit Zusatzkosten und sinkenden staatlichen Zahlungen – Aktie fällt trotz guter Quartalsergebnisse

Trotz starker Umsatzzahlen im dritten Quartal sieht sich UnitedHealth mit unerwarteten Zusatzkosten und sinkenden staatlichen Zahlungen konfrontiert.

Eulerpool News 16. Okt. 2024, 14:29

Der US-Krankenversicherer UnitedHealth Group verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatzanstieg von rund neun Prozent auf über 100 Milliarden US-Dollar (92,3 Mrd. Euro) und übertraf damit die Analystenerwartungen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um etwa 20 Prozent auf 7,15 US-Dollar, was den Prognosen ebenfalls vorausging. Trotz dieser positiven Zahlen revidierte das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach unten, was die Aktie an der NYSE deutlich belastete.

Der Nettoumsatz für das Jahr 2024 wird nun voraussichtlich zwischen 30 und 35 Milliarden Euro liegen, eine Anpassung von der ursprünglich erwarteten Spanne von 30 bis 40 Milliarden Euro. Zudem wurde die Bruttomarge von 54 bis 56 Prozent auf nun 51 bis 53 Prozent gesenkt, was unter den Markterwartungen von knapp 54 Prozent liegt. Das Betriebsergebnis für 2024 wird nun auf etwa 1,2 Milliarden Euro geschätzt, gegenüber den vorherigen Prognosen von rund einer Milliarde Euro.

Diese Anpassungen sind hauptsächlich auf unerwartete Zusatzkosten zurückzuführen, die durch eine Cyberattacke Anfang des Jahres verursacht wurden. Der Angriff im Februar legte wichtige Zahlungs- und Datennetze lahm, die im gesamten US-Gesundheitssystem genutzt werden. Diese Sicherheitsverletzung führte zu höheren Betriebskosten und beeinträchtigte die Effizienz der Dienstleistungen.

Trotz dieser Herausforderungen konnte UnitedHealth im dritten Quartal dank gestiegenem Umsatz und verbessertem Gewinn über den Erwartungen bleiben. Allerdings belasteten die gesenkten Prognosen und die erhöhte Medical Loss Ratio (MLR), der Anteil der Prämien, die für medizinische Leistungen ausgegeben werden, die Marktstimmung. Analysten von JPMorgan wiesen darauf hin, dass die MLR ungünstiger ausgefallen sei als erwartet, was langfristig die Profitabilität beeinflussen könnte.

Die Aktie von UnitedHealth fiel im Handel zeitweise um 7,24 Prozent auf 561,59 US-Dollar, nachdem am Vortag noch ein Rekordniveau erreicht wurde. Seit Jahresbeginn hatte die Aktie jedoch ein Wachstum von 15 Prozent verzeichnet. Die Marktreaktion spiegelte die Besorgnis der Investoren über die neuen Gewinnprognosen und die zusätzlichen Kosten wider.

Neben den internen Sicherheitsproblemen sieht sich UnitedHealth mit externen Marktdynamiken konfrontiert, die den Ausblick des Unternehmens beeinflussen. Der Rückgang der staatlichen Zahlungen und die gestiegenen Betriebskosten verdeutlichen die komplexen Herausforderungen im Gesundheitssektor. Trotz des Umsatzwachstums und des gestiegenen Gewinns bleibt der Ausblick für UnitedHealth vorsichtig, da die Anpassung der Prognose die Balance zwischen Wachstumschancen und operativen Risiken hervorhebt.

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