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EchoStar verkauft Frequenzen für $23 Mrd. an AT&T – Ende eines 45-jährigen Mobilfunktraums

EchoStar beendet nach Jahrzehnten den Aufbau eines eigenen Netzes, verkauft Frequenzen für $23 Mrd. an AT&T.

Eulerpool News 28. Aug. 2025, 10:32

EchoStar hat sich von einem großen Teil seiner drahtlosen Frequenzrechte getrennt und diese für $23 Mrd. an AT&T verkauft. Der Schritt verschafft dem hoch verschuldeten US-Telekomkonzern dringend benötigte Liquidität, markiert jedoch gleichzeitig das faktische Ende eines jahrzehntelangen Versuchs von Gründer Charlie Ergen, ein eigenes Mobilfunknetz in den USA aufzubauen.

Die Börse reagierte euphorisch: EchoStar-Aktien sprangen am Dienstag um 70,3 Prozent auf ein Rekordhoch und hoben den Börsenwert auf rund $14,5 Mrd. Zwischenzeitlich lag das Kursplus bei fast 85 Prozent.

Die FCC hatte EchoStar zuletzt unter Druck gesetzt, da das Unternehmen trotz Investitionen von über $40 Mrd. in Frequenzrechte über Jahrzehnte kaum Fortschritte beim Aufbau eines 5G-Netzes vorweisen konnte. Die Boost-Mobile-Tochter gilt zwar als viertgrößter Anbieter im US-Markt, bleibt mit nur wenigen Millionen Kunden aber weit hinter Verizon, AT&T und T-Mobile zurück. Im Zuge der Vereinbarung wird Boost künftig als Mobile Network Operator auf dem bestehenden Netz von AT&T laufen.

Die Transaktion fällt in eine Phase, in der EchoStar mit über $30 Mrd. an Schulden kämpft. 2024 hatte das Unternehmen nach zähem Ringen mit Hedgefonds seine Schulden neu geordnet, während es zeitweise selbst fällige Zinsen aussetzte und Spekulationen über eine Insolvenz aufkamen. Nun soll der Verkauf helfen, regulatorische Bedenken der FCC zu zerstreuen.

Mit dem Deal greift AT&T zu, wo Beobachter zuvor auch Elon Musks SpaceX als möglichen Käufer des begehrten Spektrums für Starlink im Blick hatten. Die Übernahme soll, vorbehaltlich der Zustimmung durch die FCC, bis Sommer 2026 abgeschlossen sein.

Ergen, der 1980 EchoStar gründete und seit jeher prägt, erklärte, man habe zwar alle Ausbau-Meilensteine der FCC erreicht, doch sei der Verkauf an AT&T ein notwendiger Schritt, um langfristig Planungssicherheit zu schaffen. Die übrigen Geschäfte wie Dish TV, Sling und Hughes bleiben von der Transaktion unberührt.

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