Technology

Frontier-Investoren fordern höhere Übernahmeprämie von Verizon

Verizon trifft auf Widerstand von Frontier-Investoren, die eine höhere Prämie im $20-Milliarden-Übernahmedeal verlangen.

Eulerpool News 11. Nov. 2024, 08:00

Verizons geplante Übernahme von Frontier Communications für $20 Milliarden steht vor einer kritischen Aktionärsabstimmung, da einige Großaktionäre auf eine deutliche Erhöhung des Kaufpreises drängen. Glendon Capital Management und Cerberus Capital Management, die zusammen rund 17 Prozent der Frontier-Aktien halten, fordern mindestens 30 Prozent mehr als die derzeit gebotenen $38,50 pro Aktie. Sie argumentieren, dass die langfristigen Wachstumsaussichten im Glasfasergeschäft einen deutlich höheren Wert rechtfertigen.

Ein Vergleich mit BCEs jüngster Übernahme des Glasfasernetzbetreibers Ziply für $3,6 Milliarden hat den Druck weiter erhöht, da Frontier-Investoren nun Parallelen ziehen. Laut internen Berechnungen der Aktionäre sei Frontier aufgrund des erwarteten Wachstums bis zu $50 pro Aktie wert. Ares Management, der größte Aktionär mit rund 15 Prozent, hat seine Position zur Abstimmung noch nicht klar gemacht und beauftragte die Investmentbank Houlihan Lokey zur Bewertung.

Verizons Angebot vom September bedeutete eine Prämie von 44 Prozent auf den damaligen Aktienkurs. Dennoch bleibt das Unternehmen bisher bei diesem Angebotspreis und betont, dass die Offerte fair sei. Sollte die Übernahme scheitern, plant Frontier, seine unabhängige Geschäftsentwicklung fortzusetzen.

Beobachter sind skeptisch, ob die Forderungen der Aktionäre gerechtfertigt sind. „Frontiers Aktionäre haben die Wahl zwischen $38,50 in bar pro Aktie oder einer Zukunft als unabhängiges Unternehmen mit all ihren Risiken und Chancen“, schrieb Nick Del Deo von MoffettNathanson in einer Analyse.

Die Position der einflussreichen Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis erhöht die Spannungen weiter: Beide raten Aktionären zur Enthaltung, was faktisch als Ablehnung des Angebots gilt. ISS erklärte, die Anleger könnten „mehr Wert erwarten und sollten die Option der Enthaltung nutzen“.

Frontier war 2020 aufgrund hoher Schuldenlast in die Insolvenz gegangen und hatte nach der Restrukturierung unter neuen Gläubigern 2021 einen Neustart an der Börse gewagt. Seitdem haben Investoren wie Ares, Cerberus und Glendon maßgeblich das Geschäft geprägt.

Mit dem wachsenden Wettbewerb in der Telekommunikationsbranche, wie die jüngsten Übernahmen durch T-Mobile und private Beteiligungsgesellschaften zeigen, steigt der Druck auf Anbieter wie Frontier, die in Glasfasernetze investieren, um mit Kabelnetzbetreibern mitzuhalten. Die Nachfrage nach Breitband wächst, angetrieben durch den steigenden Datenbedarf und neue KI-Anwendungen.

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