Meta wird künftig Bild- und Videotechnologie des KI-Start-ups Midjourney lizenzieren. Der Schritt markiert einen Bruch mit der bisherigen Strategie, sämtliche KI-Modelle selbst zu entwickeln. Hintergrund ist, dass Metas eigene Produkte wie das Bildgenerierungstool Imagine oder das Videoprojekt Movie Gen im Vergleich zu Konkurrenzangeboten von Google und OpenAI ins Hintertreffen geraten sind.
Alexandr Wang, seit Kurzem Chief AI Officer von Meta, erklärte auf X, die Zusammenarbeit solle „ästhetische Technologie für unsere zukünftigen Modelle und Produkte“ bereitstellen und dadurch „Schönheit für Milliarden“ schaffen. Meta brauche, so Wang, einen „All-of-the-above approach“: Spitzenkräfte, massive Rechenkapazitäten – und Partnerschaften mit den besten Playern der Branche.
Das Abkommen fällt in eine Phase tiefgreifender Umstrukturierungen. Erst vergangene Woche hatte Meta sein KI-Team, inzwischen unter dem Namen Superintelligence Lab, zum vierten Mal binnen sechs Monaten neu organisiert. Parallel treibt Konzernchef Mark Zuckerberg milliardenschwere Investitionen in Rechenzentren, den Erwerb spezialisierter Start-ups wie Play AI sowie Beteiligungen an Unternehmen wie Scale AI voran.
Midjourney, 2021 von David Holz gegründet, gilt als einer der populärsten Anbieter von Bild- und Videogenerierung. Trotz seiner rasanten Entwicklung lehnt das Unternehmen bis heute externes Risikokapital ab und finanziert sich selbst. Im Juni stellte Midjourney sein Video-Modell V1 vor, das aus Standbildern kurze Clips erstellt.
Mit der nun vereinbarten Kooperation will Meta nicht nur verlorenes Terrain zurückgewinnen, sondern auch KI-generierte Inhalte stärker in seine Plattformen integrieren – allen voran Instagram.