Japans SoftBank investiert 2 Mrd. Dollar in den angeschlagenen US-Chiphersteller Intel und erwirbt damit rund zwei Prozent der Anteile. Der Einstieg erfolgt zu einem Kurs von 23 Dollar je Aktie, wie Intel mitteilte. Die Nachricht ließ die Papiere des Konzerns im nachbörslichen Handel um 5 Prozent steigen.
SoftBank-Chef Masayoshi Son erklärte, die Investition unterstreiche das Bekenntnis, „US-Technologie und Fertigungsführerschaft voranzubringen“. Intel-Chef Lip-Bu Tan, seit März im Amt, sprach von jahrzehntelanger Zusammenarbeit mit Son und zeigte sich dankbar für das Vertrauen.
Die Unterstützung aus Tokio kommt zu einem heiklen Zeitpunkt: Präsident Donald Trump hatte zunächst Tans Rücktritt aus Sicherheitsgründen gefordert, ehe er vergangene Woche persönlich mit ihm über künftige Optionen sprach. Inzwischen erwägt die US-Regierung selbst, einen direkten Anteil an Intel zu erwerben. Allein die Aussicht darauf hat die Aktien des Konzerns innerhalb einer Woche um rund 12 Prozent nach oben getrieben.
Intel ist bereits einer der Hauptnutznießer des 2022 verabschiedeten Chips Act, aus dem das Unternehmen bisher 7,9 Mrd. Dollar an Produktionszuschüssen erhalten hat. Tan warnt jedoch, dass Intel sich ohne größere Aufträge von externen Kunden langfristig aus der Spitzentechnologie zurückziehen könnte – ein Szenario, das den US-Plänen zur Rückverlagerung von Halbleiterfertigung empfindlich schaden würde.
Die ehrgeizigen Baupläne für neue Fabriken in Ohio hat Tan zuletzt gebremst, da die Finanzierung unsicher bleibt. Schon unter seinem Vorgänger Pat Gelsinger war es Intel nicht gelungen, Großkunden wie Nvidia, Apple oder Qualcomm für das eigene Foundry-Geschäft zu gewinnen.
Für SoftBank ist das Engagement nicht nur ein Finanzinvestment, sondern auch Teil einer breiteren US-Strategie. Der Konzern spielt eine wachsende Rolle in großen Technologieprojekten, darunter das 500 Mrd. Dollar schwere „Stargate“-Vorhaben mit OpenAI und Oracle zum Aufbau einer landesweiten KI-Infrastruktur.