Anleihemärkte im Fokus: Spannungen und Überraschungen beeinflussen Entwicklung

Die deutschen Staatsanleihen zeigten sich am Dienstag mit leichten Kursverlusten. Der Euro-Bund-Future verzeichnete einen Rückgang von 0,13 Prozent und notierte bei 129,50 Punkten. Parallel dazu stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf 2,70 Prozent. Trotz der Kursverluste blieben die Schwankungen insgesamt begrenzt. Anleger halten aufgrund zahlreicher bevorstehender Konjunkturdaten in dieser Woche die Augen gespannt auf die Märkte. Ein weiteres zentrales Ereignis ist die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. In der Eurozone blieben die neuen Konjunkturzahlen spärlich. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet Spanien, wo das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal überraschend an Fahrt aufnahm. Hier stieg die Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, was die Erwartungen der Volkswirte von stabilen 0,6 Prozent übertraf. Der kürzlich erzielte Handelskompromiss zwischen der EU und den USA verlieh den Anleihemärkten am Montag Auftrieb. Zugleich erhöht US-Präsident Donald Trump den geopolitischen Druck, indem er Russland im Zuge des Ukrainekonflikts ein neues Ultimatum setzt. Die Frist, nach deren Ablauf höhere Zölle für Russlands Handelspartner eingeführt werden könnten, wurde von ihm auf 'zehn oder zwölf Tage' verkürzt. "Das Timing parallel zum EU-US-Deal muss kein Zufall sein", meint die Dekabank. "Falls die EU beide Themen miteinander verknüpft hat, könnte sich dies im Erfolgsfall als kluger 'Handels-Deal' erweisen."