ArcelorMittal warnt: US-Zölle und Handelsunsicherheiten belasten Stahlmarkt

Der internationale Stahlriese ArcelorMittal hat einen dringlichen Appell an die Auswirkungen der aktuellen US-Zollpolitik auf die Stahlindustrie gerichtet. Trotz der Preiserhöhungen, die durch Zölle und europäische Schutzmaßnahmen zugunsten heimischer Produzenten entstehen, zeigt sich das Unternehmen besorgt über mögliche Störungen im globalen Handel. Diese Unsicherheiten könnten die Stahlnachfrage auf ein niedrigeres Niveau drücken als zu Jahresbeginn von ArcelorMittal prognostiziert. Besonders im Februar verzeichnete der westlich führende Stahlproduzent eine Aufstockung der Lagerbestände durch Kunden, was einen Nachfrageanstieg außerhalb Chinas von 2,5 bis 3,5 Prozent zur Folge hatte. Doch die Entscheidung der US-Regierung unter Präsident Donald Trump im gleichen Monat, 25-Prozent-Zölle auf Stahlimporte auszuweiten, traf auch bedeutende Handelspartner wie Kanada und Mexiko. Europäische Gegenmaßnahmen richten sich derweil gegen preisgünstige chinesische Importe, die über Jahre hinweg die Preisstrukturen belasteten. Vorstandsvorsitzender Aditya Mittal mahnte zur Vorsicht bei den kurzfristigen Aussichten und betonte die Notwendigkeit strategischer Planung. Trotz der Herausforderungen fiel das Quartalsergebnis für ArcelorMittal überraschend positiv aus. Hauptsächlich die Eisenerz-Sparte trug dazu bei, obwohl der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von fast 2 Milliarden auf etwa 1,6 Milliarden US-Dollar sank und der Umsatz von 16,3 auf 14,8 Milliarden Dollar zurückging. Die Aktien des Unternehmens erlebten dennoch einen Rückschlag und verloren fast fünf Prozent.