Armani-Ensemble: Mode-Mogul hinterlässt wohlstrukturiertes Erbe

Giorgio Armani hat seiner Karriere ein furioses Finale bereitet, indem er seine Nachlassregelungen derart akribisch gestaltete, dass die Modewelt staunt. Der verstorbene Modegigant hat seine Nachfahren angewiesen, sein über fünf Jahrzehnte aufgebautes Imperium sukzessive zu veräußern. Der 2016 gegründeten Giorgio Armani Foundation wird eine tragende Rolle zuteil, da sie zunächst 10 Prozent der Unternehmensanteile hält, was ihr 30 Prozent der Stimmrechte einräumt und das Vorzugsrecht bei Ableben anderer Anteilseigner verschafft. Der Rest des Vermögens wird unter seinem Lebenspartner Pantaleo Dell'Orco sowie seiner Schwester Rosanna und den Nichten Silvana und Roberta sowie seinem Neffen Andrea Camerana aufgeteilt. Dell'Orco übernimmt dabei die strategisch bedeutsame Rolle mit 40 Prozent der Stimmrechte und behält gemeinsam mit der Stiftung die Kontrolle über das Modehaus. Die Erträge werden partnerschaftlich entsprechend der Beteiligungen unter ihnen aufgeteilt, wobei die Stiftung ihren Anteil gerecht an die Familienmitglieder auszahlt. Ein Element des Testaments ist der geplante Verkauf von 15 Prozent der Anteile innerhalb eines Zeitrahmens von 18 Monaten. Große Namen wie LVMH, L'Oreal und EssilorLuxottica stehen bei der Priorisierung potenzieller Käufer ganz oben. Nach der Veräußerung reduziert sich Dell'Orcos Besitz, während seine Stimmrechte unberührt bleiben. Die Stiftung verliert zwar einige ihrer Entscheidungsrechte, behält jedoch ein Veto bei wichtigen Entscheidungen. Der Plan für die kommenden drei bis fünf Jahre sieht vor, weitere 30 bis 55 Prozent zu veräußern oder das Unternehmen an die Börse zu bringen, wobei die präferierte Wahl der Mailänder Börsenplatz ist.