Bechtle setzt auf Erholung im zweiten Halbjahr – Herausforderungen bleiben bestehen

Der IT-Dienstleister Bechtle blickt trotz einer jüngsten Geschäftsbelebung mit Vorsicht auf die nächsten Monate. Vorstandsvorsitzender Thomas Olemotz äußerte sich während einer Telefonkonferenz zurückhaltend bezüglich einer schnellen Rückkehr zu angestrebtem Wachstum. Es sei vorerst nicht vor dem zweiten Halbjahr zu erwarten, dass sich die geschäftliche Lage signifikant erholen wird. Diese verhaltene Prognose schlägt sich auf den Aktienkurs nieder, der am Freitagnachmittag um 0,3 Prozent ins Minus rutschte, obwohl die Aktie im laufenden Jahr bereits eine Erholung um ein Fünftel verzeichnet hat, nachdem das Vorjahr schwach ausfiel. April brachte zwar positive Entwicklungen, insbesondere dank einer neuen Bundesregierung, die Unsicherheit bei öffentlichen Kunden reduzierte, doch der Investitionsstau im industriellen Mittelstand bleibt bestehen. Olemotz rechnet erst in der zweiten Jahreshälfte mit einer Auflösung. Die Umstellung auf Windows 11 verläuft aus Sicht der Kunden langsamer als gewohnt, was ebenfalls zur aktuellen Vorsicht beiträgt. Zudem erwähnte er die US-Zollpolitik als zusätzlichen Unsicherheitsfaktor, insbesondere für Schlüsselbranchen wie Maschinen- und Autobau. Die bereits veröffentlichten vorläufigen Quartalszahlen und die Jahresprognose wurden von Bechtle bestätigt. Im ersten Quartal sank der Umsatz um 2,8 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro, während das Vorsteuerergebnis aufgrund gestiegener Personalkosten um ein Drittel auf 55,3 Millionen Euro zurückging. Auch der Nettogewinn fiel um rund ein Drittel auf 38,9 Millionen Euro. Für das Jahr 2025 erwartet Bechtle einen Umsatz auf Vorjahresniveau zwischen einer Abweichung von minus bis plus drei Prozent. Das Vorsteuerergebnis wird innerhalb eines Korridors von minus bis plus fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 345 Millionen Euro prognostiziert.