Das Ende von Giropay: Ein Blick auf das gescheiterte Bezahlverfahren
Eulerpool Research Systems •13. Juni 2024
Takeaways NEW
- Giropay/Paydirekt wird zum Ende des Jahres eingestellt.
- Das Bezahlsystem konnte sich nicht gegen PayPal durchsetzen.
Das Ende des Online-Bezahlverfahrens Giropay/Paydirekt der deutschen Banken und Sparkassen rückt in greifbare Nähe. Die Gesellschafter der Paydirekt GmbH beschlossen unter Vorbehalt der Zustimmung der jeweiligen Gremien, das Zahlverfahren Giropay zum Ende des Jahres einzustellen, wie eine Sprecherin bestätigte. Ein endgültiger Beschluss seitens der Gremien steht jedoch noch aus.
Seit dem Start im Herbst 2015 als Konkurrenz zu Paypal konnte das Angebot unter der Marke Paydirekt weder Verbraucher noch Händler in der erwarteten Breite erreichen. Auch die Fusionierung mit den Online-Bezahlverfahren Paydirekt, Giropay und Kwitt im Frühjahr 2021 brachte nicht den erhofften Durchbruch.
Das mangelnde Interesse, weiteres Kapital in Paydirekt/Giropay zu investieren, mag auf die bescheidene Erfolgsbilanz und das parallele Vorantreiben des europäischen Bezahlsystems EPI zurückzuführen sein. Die European Payments Initiative (EPI) wird unter anderem vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie von Deutscher Bank und DZ Bank unterstützt. Zu den Gesellschaftern der Paydirekt GmbH zählen die Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank und die GIZS GmbH & Co. KG für die Sparkassen-Finanzgruppe.
Ursprünglich ins Leben gerufen, um dem US-Riesen Paypal sowie den Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard im boomenden Online-Handel Paroli zu bieten, sollte das Bezahlverfahren deutschen Verbrauchern eine schnelle und einfache Möglichkeit bieten, Einkäufe im Internet per Anbindung an ihr Girokonto zu bezahlen. Besonders hervorgehoben wurde die Speicherung der Bezahldaten auf Servern in Deutschland und bei der Hausbank.
Erst im April 2024 wurde die Kooperation mit dem Tankstellenbetreiber Esso bekannt gegeben, bei dem Kunden per Giropay über eine Smartphone-App bezahlen können. Indes gelang es Paypal, seine Marktposition in Deutschland weiter auszubauen, und zählt aktuell 35 Millionen aktive Kundenkonten.
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