Dax mit starker Erholung nach vorläufiger Zoll-Entspannung

Der Wochenauftakt an den deutschen Aktienmärkten brachte eine spürbare Erleichterung, nachdem der US-Präsident Donald Trump die Einführung neuer Zölle auf EU-Importe vorerst bis zum 9. Juli aufgeschoben hat. Der vermeintlich verschobene "Showdown" ließ Börsianer aufatmen und versetzte den Dax in eine Rallye, die den Index wieder über die Marke von 24.000 Punkten zurückbrachte. Der Dax startete den Handel mit neuem Schwung, überwand die psychologische Marke von 24.000 Punkten und näherte sich mit einem Plus von 1,67 Prozent sogar dem Rekordniveau von 24.152 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte ebenfalls um 1,58 Prozent zu, während sich der EuroStoxx 50 um 1,5 Prozent erholte. Der Handel verlief angesichts der Feiertage in Großbritannien und den USA vergleichsweise ruhig. Dieses gewohnte "Trump-Muster" wird von risikofreudigen Anlegern als vielversprechende Strategie gesehen, folgerte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Es scheint, dass die Märkte auf die Spielchen des US-Präsidenten vorbereitet sind und schnell reagieren können, wenn Signale auf Entspannung deuten. Die Aktien von Thyssenkrupp setzten ihren bemerkenswerten Erholungskurs fort und erreichten mit einem Plus von 6,8 Prozent die Spitze des MDax. Der geplante Umbau des Konzerns in eine Finanzholding wurde von den Börsianern positiv aufgenommen, obwohl dieser Plan nicht neu ist. Der Bauunternehmer Günter Papenburg wiederum plant keine weiteren Aktienkäufe bei Salzgitter, ließ aber deren Anteilswerte dennoch um 4 Prozent steigen. Auch Rüstungstitel erfreuten sich erneut großer Beliebtheit. Im Dax legte Rheinmetall um 2,4 Prozent zu, während Hensoldt und Renk im MDax jeweils ungefähr 3 Prozent zulegten und neue Rekorde erzielten.