DAX unter Druck: Geopolitische Sorgen belasten den Markt

Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt trübt sich weiter ein, und eine erneute Abwärtsbewegung scheint bevorzustehen. Zum einen sorgt die Enttäuschung über die jüngste Handelsvereinbarung zwischen China und den USA für Zurückhaltung, zum anderen schürt die Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf den Iran zusätzliche Unruhe. Aus Vorsicht zieht die USA bereits Personal aus ihren Botschaften im Irak ab, um möglichen Vergeltungsmaßahmen der Islamischen Republik entgegenzuwirken, sollte es zu einem militärischen Konflikt mit Israel kommen. Diese unsichere Lage lastet schwer auf dem deutschen Leitindex DAX, dem nach vier Verlusttagen ein weiterer droht. Vorbörslich signalisiert der X-DAX einen Rückgang um 0,8 Prozent auf 23.764 Punkte. Martin Utschneider von Finanzethos analysiert, dass der DAX sich noch immer in einer insgesamt seitwärts gerichteten Bewegung befindet, wobei das mittelfristige Risiko bis zu einem Punktestand von 23.408 begrenzt sei. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird schwächer erwartet. Noch vor einer Woche notierte der DAX auf einem Rekordhoch bei 24.479 Punkten. Nun sagt Thomas Altmann, Marktstratege bei QC Partners: 'Beim DAX ist die Luft raus.' Einzelne DAX-Schwergewichte wie die Allianz verloren im vorbörslichen Handel auf Tradegate ein Prozent, nachdem Barclays geraten hatte, die Aktien zu untergewichten. SAP-Aktien büßten ebenfalls knapp ein Prozent ein, ohne von den optimistischen Investitionsprognosen des Wettbewerbers Oracle in die Cloud-Infrastruktur profitieren zu können. Letzteres verzeichnete hingegen einen Kurssprung von fast acht Prozent im US-nachbörslichen Handel. Mit Blick auf die Chipbranche zeigt der niederländische Hersteller BE Semiconductor, dass höhere Umsatzziele auch die Aufmerksamkeit für Suss Microtec und Aixtron hierzulande erhöhen könnten. BE Semiconductor erlebte einen vorbörslichen Kursanstieg von zehn Prozent.