Der „eingefrorene“ Arbeitsmarkt: Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Warteschleife
Eulerpool Research Systems •10. Juni 2025
Takeaways NEW
- Unsicherheiten durch Zollerhebungen bremsen den Arbeitsmarkt.
- Einstellungsraten und Jobwechsel sind merklich gesunken.
Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt offenbart sich als ein bemerkenswertes Phänomen, das sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber in einer Situation festhält, die kaum Bewegung erlaubt. Aufgrund von Unsicherheiten bezüglich Zollerhebungen seitens der Trump-Administration halten Unternehmen ihre Mitarbeiter zurück, während Angestellte sich zögern, neue berufliche Herausforderungen anzunehmen.
Diese Starre spiegelt sich in den aktuellen Daten wider: Die Einstellungsrate ist in den letzten Monaten merklich gesunken und erreicht bei weitem nicht das Niveau der post-pandemischen Zeiten. Der Trend, den Job zu kündigen und neue Chancen zu ergreifen, verflacht ebenfalls; das Vertrauen der Mitarbeiter in einen vorteilhafteren Arbeitsplatz ist erschüttert. Gleichzeitig bleiben Kündigungen auf einem historisch niedrigen Level, da Unternehmen zurückhaltend agieren und sich nur schwer von ihren Kräften trennen.
Mischa Fisher, Ökonom bei der Online-Lernplattform Udemy, beschreibt diesen Zustand als „lock-in“-Effekt, ein Begriff, den man sonst vom Immobilienmarkt kennt. Die fehlende Dynamik im Arbeitsmarkt behindert den Aufstieg erfahrener Arbeitnehmer und verhindert den Einstieg junger Talente in den Beruf. Selbst erschöpfte Angestellte bleiben an Ort und Stelle.
Im Mai wurde ein Jobzuwachs von 139.000 Arbeitsplätzen verzeichnet. Dies reicht aus, um die Arbeitslosenquote stabil zu halten, stellt jedoch keinen heißen Arbeitsmarkt dar. Cory Stahle vom Indeed-Hiring-Lab sieht ein zunehmendes Abkühlen des Arbeitsmarktes, das kaum noch Spielraum für weitere Verlangsamung lässt, ohne einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu riskieren.
Im Hintergrund wirken die von Präsident Trump im Laufe des Jahres eingeführten Zölle als Bremsklotz für das Wachstum. Die wiederholten Änderungen und Ankündigungen im Zollbereich haben viele Unternehmen verunsichert, was dazu führt, dass Expansionspläne auf Eis gelegt werden, solange keine Klarheit herrscht.
Ökonomen erwarten, dass die Zölle das Arbeitsplatzwachstum weiter hemmen könnten, solange keine Einigung mit Handelspartnern erzielt wird. Neben den Zöllen wirken sich auch hohe Zinsen, mit denen die Federal Reserve die Inflation zu bremsen versucht, negativ auf die Marktbedingungen aus. Die Entlassungen im öffentlichen Sektor durch die Trump-Administration verstärken den Effekt.
Daniel Zhao, Chefökonom bei Glassdoor, fasst zusammen, dass der Arbeitsmarkt trotz der Herausforderungen durch die Zollentscheidungen standhaft bleibt. Die Auswirkungen der Zölle dürften später im Jahr sichtbarer werden, während der Markt derzeit auf die nächste Entwicklung wartet.
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