Deutsche Exportindustrie kann 2023 auf Aufwind hoffen

Eulerpool Research Systems 17. Dez. 2023
Die deutsche Exportwirtschaft kann im kommenden Jahr mit einer positiven Entwicklung rechnen, so der Chefökonom der Welthandelsorganisation (WTO), Ralph Ossa. Laut Ossa hätten im laufenden Jahr vier Faktoren die Entwicklung negativ beeinflusst, doch drei davon hätten sich mittlerweile in eine positive Richtung bewegt. Hierbei nannte Ossa die hinter den Erwartungen zurückgebliebene Erholung der chinesischen Wirtschaft in 2023, hohe Inflation und Energiepreise sowie geopolitische Spannungen. Allerdings hätten sich Inflation und Energiepreise abwärts entwickelt und China verzeichne ein Wachstum. "Was den Außenhandel angeht, haben sich die Aussichten für Deutschland verbessert, und das kann sich dann hoffentlich auch auf die deutsche Wirtschaft insgesamt durchschlagen", sagte Ossa. Im Oktober hat die WTO ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für dieses Jahr von 1,7 auf 0,8 Prozent zurückgenommen. Für das kommende Jahr rechnet sie jedoch mit einem Wachstum von 3,3 Prozent. Allerdings seien die befürchteten Horrorszenarien aufgrund der Abkoppelung von russischen Energieimporten nach dem Einmarsch in die Ukraine nicht eingetreten, so Ossa. "Das Schlimmste ist wahrscheinlich überstanden, so dass Deutschland sich im nächsten Jahr, was den Handel angeht, gut entwickeln kann." Ein großes Potenzial sieht Ossa darüber hinaus im stärkeren Handel mit Afrika. Dies könne mehrere Herausforderungen auf einmal lösen, so der Chefökonom der WTO. Durch den Handel mit Afrika könne die Abhängigkeit von Importen aus China oder Russland verringert, grüne Produktion gefördert, Armut und Ungleichheit bekämpft und der Migrationsdruck reduziert werden. "Da sehe ich ein Riesenpotenzial, bei Energie und auch, was kritische Rohstoffe angeht", erklärte Ossa. Dazu gehörten beispielsweise Kupfer, Nickel, Kobalt und Bor. Ossa merkte zudem an, dass energieintensive Produktion in Deutschland teurer werde. In den nächsten zehn bis zwanzig Jahren könnte diese Produktion in Länder abwandern, die ein hohes Potenzial für erneuerbare Energien haben, wie Länder mit viel Sonne und Wind. "Und da sind wir ganz schnell in Afrika. Das ist ein Trend, den wir voraussehen sollten, anstatt dagegen anzukämpfen. Anstatt zu versuchen, unsere Schwächen zu kaschieren, sollten wir uns lieber auf unsere Stärken besinnen, zum Beispiel auf Forschung und Entwicklung, also Sachen, die eben nicht so energieintensiv sind", so Ossa.

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