Deutschlandticket: Finanzierungsstreit sorgt für Verunsicherung bei Nutzern
Eulerpool Research Systems •16. Juni 2025
Takeaways NEW
- Finanzierungsstreit um das Deutschlandticket sorgt für Unsicherheit bei Nutzern.
- Bund und Länder ringen um Lösungen für die langfristige Finanzierung des Tickets.
Die Nutzer des Deutschlandtickets sehen sich angesichts eines sich zuspitzenden Finanzierungsstreits zwischen Bund und Ländern erneut der Unsicherheit ausgesetzt. Während die Verhandlungen über die künftige Finanzierung des bundesweit im Nah- und Regionalverkehr gültigen Tickets laufen, besteht keine einheitliche Position der Ländervertreter. Die Frage, ob der derzeitige Ticketpreis von 58 Euro monatlich auch im Jahr 2026 stabil bleibt, ist ungewiss. Auf einer anberaumten Sonder-Verkehrsministerkonferenz in Berlin soll am 27. Juni 2025, gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, ein Ausweg aus der verfahrenen Situation gesucht werden. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer, spricht von der Notwendigkeit eines "klaren Finanzierungsrahmens". Sein Amtskollege aus Baden-Württemberg, Winfried Hermann, hingegen, sieht die anhaltenden Diskussionen als ineffizient und fordert ein Ende der Preisdiskussionen. Seit der Einführung des Tickets im Mai 2023, die von langen Verhandlungen zwischen Bund und Ländern begleitet war, haben rund 13 Millionen Menschen das Angebot genutzt. Der Preis des Tickets ist von ursprünglichen 49 Euro auf 58 Euro pro Monat gestiegen. Die finanzielle Absicherung des Tickets für das Jahr 2025 war durch die Zuweisung sogenannter überjähriger Mittel, vor allem Gelder aus dem Jahr 2023, möglich. Derzeit steuern Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich bei, um die Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe zu kompensieren. Dennoch bleiben große Unsicherheiten bestehen, insbesondere für die Zeit nach 2025, da im ausgelaufenen Regionalisierungsgesetz keine langfristige Lösung verankert ist. Auf Bundesebene haben CDU, CSU und SPD vereinbart, das Deutschlandticket auch über 2025 hinaus fortzuführen. Die Nutzer werden sich von 2029 an jedoch auf höhere Preise einstellen müssen, da der Anteil der Nutzerfinanzierung schrittweise und sozialverträglich erhöht werden soll. Bundesverkehrsminister Schnieder drängt auf eine einvernehmliche Lösung zur Finanzierung, weist jedoch darauf hin, dass der Bund nicht mehr als die Hälfte der Ticketkosten übernehmen werde. Die Länder fordern Planungssicherheit und verlangen, dass der Bund etwaige Mehrkosten trägt, insbesondere angesichts der aktuell angespannten Haushaltslage. Verschiedene Ländervertreter, darunter auch Bayerns Verkehrssprecher, erwarten bis Ende Juli einen Gesetzesentwurf zur Weiterführung des Tickets. Nordrhein-Westfalens Minister Krischer fordert, dass der Bund das Ticket entfristet und den Preis bis 2028 garantiert. In der Zwischenzeit solle eine gesetzliche Deckelung des Länderanteils erfolgen, um die finanziellen Belastungen durch geplante Steuerentlastungen zu kompensieren.
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