Energetische Aufholjagd: Deutschland plant flotten Ausbau neuer Gaskraftwerke

Eulerpool Research Systems 4. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Deutschland plant den Ausbau neuer Gaskraftwerke mit einer Kapazität von bis zu 20 Gigawatt.
  • Zusätzlich werden Konzepte zur Umrüstung auf Wasserstoff in Betracht gezogen, um die Energiewende voranzutreiben.
Die Entwicklung in der deutschen Energiepolitik nimmt erstaunlich an Fahrt auf, denn Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche drängt auf den zügigen Bau neuer Gaskraftwerke. Während eines Kongresses des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft in Berlin kündigte die CDU-Politikerin an, dass bereits Ende des Jahres die ersten Ausschreibungen starten sollen. Im Einklang mit dem Koalitionsvertrag sieht sie ein Ausbauziel von bis zu 20 Gigawatt an Kraftwerkskapazität vor, während der Auftakt mit einer bescheideneren 'Schnellboot'-Strategie erfolgen soll. Das Ministerium beziffert den Startumfang mit einer Kapazität zwischen fünf und zehn Gigawatt. Entscheidend sei hierbei jedoch die Zustimmung der EU-Kommission, da staatliche Förderungen geplant sind. Die Vorteile von Gaskraftwerken liegen laut Reiche in ihrer schnellen Verfügbarkeit und Kosteneffizienz, Aspekte, die für die Versorgungssicherheit essentiell sind, insbesondere angesichts der mahnenden Stimmen von Übertragungsnetzbetreibern, die Reserveengpässe beklagen. Die neuen Anlagen sollen vor allem dann einspringen, wenn erneuerbare Energien bei Dunkelflauten nicht ausreichen. Ein sicherlich kluger Schachzug ist die Integration der Möglichkeit zur Umrüstung auf Wasserstoff, ein Konzept, das bereits der frühere Wirtschaftsminister Robert Habeck befürwortete. Reiche hebt außerdem hervor, dass die erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne zwar Erfolge zeigen, dennoch ein Blick auf die Systemkosten unerlässlich wird. Sie plant, die Energiewende effizienter zu gestalten und die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten. Ein weiterer Punkt auf Reiches Agenda ist der Gebäudesektor. Sie betont, dass hier mehr Akzeptanz für die Energiewende geschaffen werden muss. Das bisher als Heizungsgesetz bekannte Gebäudeenergiegesetz habe sich als zu restriktiv erwiesen und sei reformbedürftig. Reiches Vorstoß für einen 'Realitätscheck' der Energiewende könnte zu einer Neudefinition der Ausbauziele für erneuerbare Energien und der Netzinfrastruktur führen.

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