Erfolgreicher G7-Gipfel trotz Hürden in Kanada

Die Erwartungen an den G7-Gipfel in Kanada waren von Beginn an gedämpft, dennoch zogen führende Politiker, wie Bundeskanzler Friedrich Merz, positive Bilanz. Trotz der vorzeitigen Abreise von US-Präsident Donald Trump seien Einigungen in sieben zentralen Themenbereichen erzielt worden, erklärte Merz erfreut. Dabei seien insbesondere die Einigungen in der Überwachung von Geldströmen zur Bekämpfung von Schleuserbanden sowie der neue Aktionsplan zur Sicherung kritischer Mineralien von herausragender Bedeutung. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lobte zudem Kanadas Premierminister Mark Carney, der die G7 erfolgreich zusammengehalten habe. Auch Trump selbst bekundete seine Zufriedenheit mit den Ergebnissen, obwohl seine Hinweise auf Fortschritte im Handelspakt mit Großbritannien wenig mit dem Gipfel selbst zu tun hatten. Kritisch äußerte sich jedoch die Nichtregierungsorganisation Oxfam, die den G7-Staaten Versagen beim Klimaschutz und in der Entwicklungshilfe vorwarf. Ihnen sei es nicht gelungen, effektiven Druck für den Frieden im Nahen Osten zu erzeugen. Bei der geopolitisch brisanten Frage nach dem Iran-Konflikt überraschte die Einigung der G7-Staaten: Sie bekannten sich zur Unterstützung Israels und mahnten den Schutz der Zivilbevölkerung an, blieben jedoch eine Strategie für eine Lösung schuldig. Der Konflikt mit Russland zeigte sich unverändert schwierig, obwohl Kanzler Merz leichte Hoffnung auf neue Sanktionen seitens der USA äußerte. Im andauernden Zollstreit zwischen der EU und den USA brachten Gespräche lediglich begrenzten Optimismus, während ein umfassender Deal weiterhin auf sich warten lässt. Der Gipfel endete ohne die übliche gemeinsame Abschlusserklärung, ein Zeichen für die nach wie vor bestehenden Differenzen bei vielen Streitthemen. Das Internationale Signal der Geschlossenheit blieb somit aus, ebenso wie Fortschritte im Bereich der Entwicklungshilfe und des Klimaschutzes, die unter dem Einfluss der USA gänzlich ausgeklammert wurden.