ESR Group: Auftrieb durch Übernahmeofferte eines Konsortiums

Der Aktienkurs von ESR Group erlebte den kräftigsten Anstieg seit fast sieben Monaten, nachdem ein Konsortium, bestehend aus seinen Gründern, US-Fonds und dem staatlichen Investmentarm Katars, ein Übernahmeangebot machte. Dieses bewertet die größte Asset-Managerin für Logistik in der Region Asien-Pazifik mit 55,2 Milliarden Hongkong-Dollar (umgerechnet ca. 7,1 Milliarden US-Dollar). Das Konsortium legte der Börsenmitteilung zufolge ein Gebot von 13 HK$ pro Aktie für die rund 60 Prozent der Anteile vor, die es nicht bereits besitzt oder kontrolliert. Zusätzlich wurde den ESR-Aktionären die Möglichkeit eines Aktientauschs mit einer offshore geführten Gesellschaft angeboten. Sie können zwischen einer Kombination aus Barzahlung und Aktientausch wählen. Das Angebot liegt um 13,6 Prozent über dem Kurs vom Zeitpunkt der Handelsaussetzung am 28. November. Die Aktien stiegen um 5,4 Prozent auf 12,06 HK$ um 10:32 Uhr Ortszeit - der größte Anstieg seit dem 14. Mai. Das Konsortium, zu dem Starwood Capital, Sixth Street, SSW Partners, Warburg Pincus, Qatar Investment Authority und die ESR-Gründer zählen, finanziert das Übernahmeangebot teilweise über eine Kreditfazilität in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar von MUFG, Mizuho Bank und United Overseas Bank. Das Ziel der Übernahme besteht darin, den Plattformwert der Gruppe langfristig voll auszuschöpfen. ESR, die ein Portfolio von 154 Milliarden US-Dollar verwaltet, strebt an, eine asset-leichte Plattform zu werden, sich auf neue Wirtschaftsbereiche zu konzentrieren, bestehende Vermögenswerte zu vereinfachen und die Bilanz zu optimieren. Laut Mitteilung sei die strategische Umgestaltung am besten außerhalb des Drucks der öffentlichen Märkte zu verwirklichen. Die ESR-Aktien sind seit ihrem Höchststand im Februar 2021 um mehr als 60 Prozent gefallen. Der Umsatz der Gruppe sank im ersten Halbjahr dieses Jahres um 31,4 Prozent auf 312 Millionen US-Dollar. Die Bieter führen den Rückgang teilweise auf die 'negative Stimmung der internationalen Anleger' zurück, die ihre Exponierung gegenüber China und Hongkong verringert haben. Geopolitische Unsicherheiten spielten ebenfalls eine Rolle. Das Konsortium plant, Onshore-Logistikanlagen im Wert von 800 Millionen US-Dollar zu reduzieren. Bereits bestehende Anteilseigner, darunter das Ontario Municipal Employees Retirement System, der nicht-geschäftsführende Direktor Lim Hwee Chiang, Straits Trading, Sumitomo-Mitsui Banking Group und APG Asset Management, die zusammen 30,8 Prozent von ESR halten, haben der Offerte zugestimmt.