EU treibt ambitionierte Satellitenkonstellation voran – IRIS² als Antwort auf Starlink

Die Europäische Kommission hat entscheidende Vertragsabschlüsse bekannt gegeben, um den Weg für eine bahnbrechende europäische Satellitenkonstellation namens IRIS² zu ebnen. Mit einem Investitionsvolumen von 10,6 Milliarden Euro zielt das Projekt darauf ab, sicherheitskritische Kommunikationsinfrastrukturen für Regierungen und öffentliche Stellen der Europäischen Union bereitzustellen und zugleich innovative kommerzielle Dienste zu entwickeln. Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation, unterstrich die Bedeutung einer robusten und sicheren Kommunikation in einer zunehmend komplexen geopolitischen Landschaft. Die IRIS²-Initiative folgt den bedeutenden europäischen Weltraumprojekten Galileo und Copernicus und wird die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken sowie neue Arbeitsplätze schaffen. Trotz der Herausforderungen, darunter industriepolitische Differenzen und die Bedenken einiger Staaten, allen voran Deutschland, konnten die Bemühungen beschleunigt werden. Der rapide Ausbau von Elon Musks Starlink habe die EU dazu angespornt, ihre digitale Souveränität zu verteidigen. Der geplante Start der ersten Satelliten für 2029 wird von einem Konsortium bestehend aus den etablierten Satellitenbetreibern Eutelsat, Hispasat und SES getragen. Während Airbus und Thales Alenia Space aus dem ursprünglichen Konsortium wegen wirtschaftlicher Risiken ausgeschieden sind, bleiben sie dem Projekt als Zulieferer erhalten. Die Anstrengungen, über IRIS² hinweg die europäische Zusammenarbeit in Verteidigung und Sicherheit zu intensivieren, sind angesichts der bevorstehenden Konkurrenz durch Starlink und Amazons Kuiper-Netzwerk von gesteigertem Interesse. Dennoch überlagert die Schwierigkeit, schnell auf technologischen Fortschritt in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz zu reagieren, die Zukunft des Programms, wie schon zuvor von Branchenvertretern gewarnt wurde.