EU-Verkehrsminister wollen Entschädigungsfrist für Flugverspätungen verlängern

In einer spannenden Wendung haben sich die EU-Verkehrsminister dafür ausgesprochen, die Frist für Entschädigungsansprüche bei Flugverspätungen von bislang drei auf vier Stunden zu erhöhen. Die Diskussion fand in den ehrwürdigen Hallen von Luxemburg statt, wo sich die Minister zu einem zukunftsweisenden Treffen einfanden. Die neue Vier-Stunden-Regelung soll für Flüge bis 3.500 Kilometer gelten, während für längere Strecken eine Frist von sechs Stunden in Betracht gezogen wird. Entgegen der Mehrheit der EU-Staaten hielt Deutschland an der bisherigen Drei-Stunden-Regelung fest. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) plädierte für die bewährte Entschädigungsregel, um sowohl Verbraucherrechte zu wahren als auch Fluggesellschaften auf Langstrecken zu entlasten. Allerdings könnte das Europaparlament noch Änderungen an den geplanten Vorschriften vornehmen. Der Widerstand gegen die Neuregelung ist groß, insbesondere von Verbraucherschützern, die warnen, dass weniger Passagiere von den Entschädigungen profitieren würden. Laut der aktuellen Fluggastrechteverordnung liegt der Entschädigungsbetrag je nach Flugdistanz bei bis zu 600 Euro. Airlines argumentieren, dass die Bereitstellung von Ersatzflügen innerhalb von drei Stunden oft technisch nicht machbar sei, und plädieren für eine Fünf-Stunden-Frist. In Brüssel herrscht Bewegung: der FDP-Europaabgeordnete Jan-Christoph Oetjen und sein CDU-Kollege Jens Gieseke machen deutlich, dass das Europaparlament die bisherige Drei-Stunden-Regel wohl beibehalten möchte. Diese Entwicklung verspricht spannende Diskussionen am Verhandlungstisch und könnte die Interessen von Fluggästen und Luftfahrtbranche einmal mehr auf die Probe stellen.